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von über 100 PS. mit hydraulischen Kraftausgleichern und dreistufiger Expansion, womit
sich bis zu 25 facher Gesamtexpansion arbeiten läßt, sind Dampfverbrauchszahlen von 7,8
bis 5 kg bei überhitztem Dampf festgestellt worden.“
Die Abwärmeverwertung wird neuerdings schon bei kleineren Anlagen
(von 60 PS. an) unter Umständen rationell, insbesondere bei der Nachbarschaft von Bade-
anstalten; vgl. z. B. die Leipziger Anlage in „Das Wasser“ 1913, S. 1005. Eine inter-
essante Anlage besitzt die Stadt Tübingen.
B) Verbrennungsmotoren. a. Bei Güldnermotoren werden durch Abnahme-
prüfungen von Anlagen mittlerer Größe Pumpenleistungen von bis zu 628000 mkg auf 1 kg
Anthrazit und rund 362000 mkg auf 1 kg Braunkohle festgestellt. Laut Angaben der Firma
wurden z. B. bei der Gaskraftanlage von 280 PS. auf dem Staatsbahnhof Bettemburg folgende
Feststellungen gemacht. Es betrug nach Versuchen der Kaiserlichen Telegrapheninspektion
Straßburg i. Els. die Überlastungsfähigkeit im Dauerbetriebe 27—28% der Nennleistung.
Der Anthrazitverbrauch, bezogen auf 8000 WE/kg bei normaler ®/,, !/, Belastung rund 280,
310, 330 g für die PSe/Stunde oder 440, 510, 540 g für die KW/Stunde. Der Wirkungsgrad
der Generatoranlage ergab sich zu 89—90%. In 62 Stunden, davon 32 Stunden mit voller bis
halber Belastung und 30 Stunden Stillstand bezw. Durchbrand, wurden mit allen Verlusten
670 & Kohle für die KW-Stunde verbraucht.
b. Für Dieselmotoren geben wir folgende Beispiele.
Das Wasserwerk der Stadt Zeulenroda besteht aus 2 je 35-pferdigen Aggregaten.
Die Pumpenleistung ist 45 cbm stündlich bei 145 m manometrischer Förderhöhe. Die Motoren
machen 170, die Pumpen 70 Umdrehungen in der Minute. Nach einer Veröffentlichung wurde
bei einem achtstündigen Abnahmeversuch als Leistung von einem kg Treiböl bei dem einen
Maschinensatz 1151000 mkg, bei dem anderen 1162000 mkg festgestellt. Dieser in gehobenem
Wasser gemessenen Leistung würde bei einem Gesamtwirkungsgrad deı Pumpe und des
Riementriebes von 80% eine solche von 1438750 mkg bezw. 1452500 mkg an der Motor-
achse gemessen entsprechen oder eine Brennstoffausnützung des Motors von etwa 33,5 bezw.
34%. Vgl. hierzu die folgende Tabelle, ebenso über weitere Betriebsresultate an andern
Werken. Besonderes Interesse verdienen die folgenden Angaben über das neue Pumpwerk
der Stadt St. Gallen. Diese Anlage hebt 100 Sekundenliter durch eine Sulzersche Hochdruck-
zentrifugalpumpe in einer Druckleitung von wechselndem Durchmesser nach dem Reservoir.
Das Wasser wird dem Bodensee durch eine Saugleitung von 507 mm Durchmesser durch
Niederdruckzentrifugalpumpen entnommen und auf Filter gedrückt. Die neue Anlage ergab
eine bedeutende Überlegenheit des Dieselmotors über die frühere Gasgeneratoranlage. Bei
dieser leistete 1 kg Koks von 7051 Kalorien 368600 mkg. Bei der neuen Dieselmotoren-
anlage leistete 1 kg Brennöl von ca. 9870 Kalorien 1087000 mkg, also das Dreifache.
(Schweiz. Bauz. Bd. LV, S. 7), während sein Heizwert nur das 1,4-fache desjenigen des
Kokses war.
Die folgenden Zahlen sind besonders geeignet, die hohe Ökonomie der Dieselmotoren-
anlagen darzulegen. Von den drei unten genannten Werken der Stadt Hannover arbeiten die
beiden ersten mit westfälischer melierter Kesselkohle, das letzte mit Dieselmotorenöl. Die
Betriebsergebnisse des Jahres 1911 waren nach der Zeitschrift „Das Wasser‘ 1912, Seite 852
die folgenden:
Werk Betriebszeit Fördermenge Förderhöhe Leistung m.
Std. cbm m 1 kg Brenn-
stoff in mkg
Ricklingen 15419 4 379 565 47,3 146 969,0
Elze 10 828 3273543 60,5 174 333,0
Grasdorf 8199 3517 302 15,0 920 443,0
Über die Zahl der in solchen Werken notwendigen Angestellten vgl. S. 255.
C) Zusammenfassung. Zur Ergänzung des Bisherigen geben wir zunächst in
der folgenden Zusammenstellung noch die mit je 1 kg bezw. 1 cbm Brennstoff erzielten
Leistungen verschiedener Anlagen in gehobenem Wasser, also in Meterkilogramm