Full text: Verbesserung der Wasserbeschaffenheit. Hebung des Wassers. Aufbewahrung des Wassers. Leitung und Verteilung des Wassers. Literaturverzeichnis (2,b)

  
  
  
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22: Kapitel. 
Die Hebemaschinen. 
$ 129, Allgemeines über Wasserhebemaschinen. 
1. Einleitung. Bei den Pumpen unterscheidet man solche mit hin und her gehender, 
mit stetig drehender und mit schwingender Bewegung; ferner in der Hauptsache stoß- 
weise arbeitende Pumpen (Widder), Strahlpumpen, Luft-, Gas- und Dampfdruckpumpen. 
Die heute in der Wasserversorgung am häufigsten angewendeten Pumpen haben 
hin und her gehende Bewegung, also eine veränderliche Geschwindigkeit. 
Man unterscheidet bei dieser Art im wesentlichen einfach wirkende, einfach 
saugende, doppelt drückende (mit Differentialkolben) und doppelt wirkende Pumpen. 
Bei den Kolben unterscheidet man Scheibenkolben und Tauchkolben (Plunger), sofern 
die vor und hinter dem Kolben bewegten Wasser stets durch den Kolben getrennt sind; 
Ventilkolben lassen bei der Druckwirkung auch Wasser durch den Kolben strömen. 
In der Regel haben die einfach wirkenden Pumpen beim Ansaugen einen geringeren 
Widerstand, als beim Drücken, und gehen dann bei zu leichtem Schwungrad in der Saug- 
i periode zu rasch. Durch Kombination von mehreren Pumpen kann man 
Fig. 119. gegen die hieraus sich ergebenden Übelstände Vorkehrung treffen. Den- 
si selben Zweck erreicht man auch durch sogen. Differentialkolben, 
r wie ihn die durch Fig. 119 dargestellte Konstruktion von Klein, Schanzlin 
u. Becker in Frankenthal zeigt. Der Scheibenkolben in der Pumpe hat 
hierbei doppelt so viel Querschnitt, als der daran befindliche Plunger- 
kolben. Drückt der Kolben, so sammelt sich die Hälfte des fortge- 
drückten Wassers in dem ringförmigen Raume zwischen Plunger und 
Zylinderwand. Beim darauffolgenden Ansaugen wird gleichzeitig das so 
angesammelte Wasser fortgeschoben. Die Pumpen wirken also einfach 
saugend und doppelt drückend. 
Unter sonst gleichen Umständen benutzt man Pum- 
N pen mit Scheibenkolben nur zur Förderung von klarem 
Wasser auf kleinere und mittlere Druckhöhen. — Auf 
die Klarheit des Wassers ist besonders bei horizontaler Anordnung 
der Scheibenkolbenpumpen zu sehen. Pumpen mit Plungerkolben 
werden auch für mittlere, vorzugsweise aber für große Druckhöhen 
verwendet: sie sind jedoch unbedingt in allen Fällen angezeigt, in 
welchen das zu fördernde Wasser sandige und erdige Suspensionen 
enthält. 
   
Heute ist die Verwendung von Scheibenkolben gegenüber derjenigen von Plungern 
einigermaßen in den Hintergrund getreten, da die Plunger oder Teichkolben einfacher 
zu unterhalten sind und Mängel leichter erkennen lassen, als die schwerer zugänglichen, 
schneller abgenutzten Scheibenkolben. 
Ein weiterer wesentlicher Unterschied zwischen den Wasserhebemaschinen besteht 
in der Anordnung mit Ventilen und jener ohne Ventile (Wassersäulenmaschinen). 
Die Pumpen mit stetig drehender Bewegung lassen sich in zwei Haupt- 
abteilungen unterbringen, von welchen die erste jene Konstruktionen einbegreift, welche 
einen in geschlossenem Gehäuse sich mehr oder weniger rasch drehenden 
Schöpfapparat besitzen, der aus dem Saugrohre in bestimmten Portionen Wasser 
entnimmt und in das Druckrohr treibt bezw. einschöpft (Kapselpumpen), während die 
andere Hauptabteilung die sogen. Zentrifugalpumpen (Schleuderpumpen, Kreisel- 
pumpen) umfaßt, welche das Ansaugen und Fortschleudern des Wassers durch das 
 
	        
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