Full text: Verbesserung der Wasserbeschaffenheit. Hebung des Wassers. Aufbewahrung des Wassers. Leitung und Verteilung des Wassers. Literaturverzeichnis (2,b)

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Druckrohr mittels eines in feststehendem Gehäuse sehr rasch drehenden Wasser- 
rades (Turbine) bewirken. 
Theoretisch betrachtet müßte eine Pumpe mit sich stetig drehendem Kolben 
unbedingt den Vorzug vor jener mit hin und her gehendem Kolben erhalten. Aber die 
Unmöglichkeit, in diesem Falle den sich drehenden Kolben oder Schöpfapparat dicht zu 
lidern, bildet ein praktisches Hindernis für die Erreichung dieses Ziels. Die rotierenden 
Pumpen besitzen daher keinen vollkommenen Abschluß zwischen 
Druckrohr und Saugrohr, da dies unzulässige Reibungswiderstände im Gefolge 
hätte. Ein kleiner Spielraum ist unerläßlich. 
Die rotierenden Pumpen zerfallen in solche mit einer oder mit zwei bezw. drei 
Triebwellen. Weitere Unterscheidungsmerkmale bilden die Einrichtungen zur Absper- 
rung des Saugrohres vom Druckrohre und der Umstand, ob bei einer Triebwelle die- 
selbe zentrisch oder exzentrisch zum Gehäuse liegt und ob bei zwei Triebwellen die 
beiden eine gemeinsame, zwei parallele oder zwei sich schneidende Achsen haben. 
Rotierende Pumpen mit einer Triebwelle gehen gewöhnlich ziemlich ruhig. Jene 
mit zwei Triebwellen müssen, um die vorgeschriebene gegenseitige Lage der sich 
drehenden Schöpfapparate in jeder Stellung zu erhalten, mit Zahnrädern versehen 
werden, deren Geräusch sich oft sehr unangenehm fühlbar macht. Noch schlimmer ist 
dies bei Pumpen mit drei Triebwellen. 
Die Wirksamkeit dieser Pumpen wird durch sandige oder erdig getrübte Flüssig- 
keiten sehr beeinträchtigt. Solche Konstruktionen kommen deshalb heute neben den 
außerordentlich entwickelten Zentrifugalpumpen, namentlich den Hochdruck- 
zentrifugalpumpen für unsere Zwecke wenig in Betracht. Pumpen mit oszillie- 
renden Kolben haben für Wasserversorgungswerke keine Bedeutung, wir können sie 
daher hier übergehen. 
Zum Schluß seien noch die schwungradlosen Pumpen erwähnt, welche nach dem 
Simplex- und dem Duplexprinzip gebaut werden und in der letzten Zeit auch mit besserer 
Dampfökonomie arbeiten als früher. Zu den Duplexpumpen gehört die bekannte Wor- 
thingtontype. 
2%, Aufstellung der Pumpen. Der Antrieb von Pumpen kann erfolgen durch 
direkte Verbindung (Kupplung) mit dem Antriebsmotor (Dampfpumpen, Zentrifugal- 
pumpen), durch Zahnradantrieb (nur für kleine Anlagen) durch Seil- oder Riemenantrieb, 
auch wenn Motor und Pumpe auf verschiedener Höhe stehen, durch sogenannte Kunst- 
kreuze, welche die horizontale Bewegung des Dampfmaschinenkolbens in eine vertikale 
umwandeln. ‘Diese Anordnung und diejenige von Gestängen findet sich bei Schacht- 
pumpen und Rohrbrunnenpumpen. 
Bezüglich der stehenden und liegenden Anordnung von Pumpen gilt im großen 
ganzen dasselbe, was in dieser Beziehung über Antriebsmaschinen zu sagen ist. Die im 
allgemeinen bevorzugten liegenden Pumpen sind leichter stabil zu bauen, sie können 
ihrer niedrigeren Bauart wegen oft bequemer untergebracht werden, sind meist über- 
sichtlicher und für Riemenantrieb besonders geeignet. Stehende Pumpen haben geringere 
Kolbenabnutzung und eignen sich besonders für enge Räume wie sie speziell bei tief- 
stehenden Pumpen vorkommen. Bei direkter Verbindung mit der Antriebsmaschine 
müssen beide in starrer Weise und so miteinander verbunden sein, daß die auf- 
tretenden Kräfte in der Maschine selbst ausgeglichen sind. Häufig verbindet man im 
Schacht befindliche stehende Pumpen (welche dann meist als Vor- oder Zubringerpumpen 
wirken), durch Kunstkreuz oder Balancier mit der Antriebsdampfmaschine und den 
Hauptpumpen (vgl. die Naunhofer Anlage und das Wasserwerk Hattersheim, Seite 298 
 
	        
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