Full text: Verbesserung der Wasserbeschaffenheit. Hebung des Wassers. Aufbewahrung des Wassers. Leitung und Verteilung des Wassers. Literaturverzeichnis (2,b)

  
  
  
un 
und 301). Dabei ist natürlich vorausgesetzt, daß beide Pumpengattungen stets gleich- 
lange Zeit arbeiten müssen. Ist das einmal nicht der Fall, so muß man von der im übrigen 
ökonomischen Verbindung absehen. Bei größeren Saughöhen ist die Aufstellung von 
stehenden Pumpen im Schacht und der Antriebsmaschinen in Terrainhöhe derjenigen An- 
ordnung meist vorzuziehen, bei welcher die ganze Anlage in einem unter Grund- 
wasserspiegel liegenden Maschinenraum untergebracht ist, da hier die Hochbauaus- 
führung schwieriger, die Beleuchtung schlechter und der Aufenthalt im Schacht für 
das Personal weniger gesund ist. 
Die stehenden Dampfpumpen haben sich selbst bei ganz großen Anlagen gut be- 
währt. Von neueren Beispielen erwähnen wir die Maschinen des Pumpwerks Rothenburgs- 
ort in Hamburg. Derartigen Anlagen ist aber bei nicht zu großen Saughöhen ein gefähr- 
licher Konkurrent erwachsen in den Turbopumpen, d. h. den durch Dampfturbinen 
angetriebenen Hochdruckzentrifugalpumpen mit ihrer viel einfacheren Wartung und vor 
allem ihrem weit geringeren Raumverbrauch. Speziell für die Anlage von Rothenburgs- 
ort ist gezeigt worden, daß auf derselben Grundfläche bei kaum mehr als der halben 
Höhe durch Turbopumpen die doppelte Leistung erreichbar wäre, ihr Raumverbrauch 
beträgt somit in diesem Fall etwa ein Viertel desjenigen großer stehender Dreifach- 
expansionsdampfpumpmaschinen. 
Anmerkung. Bei Pumpmaschinen, welche unter dem normalen Grundwasserstand 
aufzustellen sind, macht bisweilen die Herstellung der Löcher für die Fundamentanker 
Schwierigkeiten. Beidem Pumpwerk der Stadt Lahr wandte der Verfasser folgendes Verfahren 
an: Es wurden ganz leichte, unten verschlossene runde mit Gips gefüllte Zinkblechzylinder 
eingesetzt und umgeben von einer Schicht reinen Zements und Zements mit Sand einbetoniert. 
Nach dem Anziehen des Betons wurden die Zylinder ausgebohrt und das Blech durch Ab- 
stemmen entfernt. Die noch übrigen Undichtigkeiten des Ankerlochs ließen sich ohne große 
Mühe vollends schließen. 
3. Umdrehungszahl der Pumpen. Jede Pumpe soll in jeder Stellung sofort an- 
gehen, und bei allen wechselnden, niedrigsten oder höchsten Geschwindigkeiten völlig 
ruhigen Gang haben und zuverlässig arbeiten. 
Bei den älteren, namentlich den großen Balancierpumpen, waren Tourenzahlen 
von 10 bis 25 vielfach üblich. Dies bedingte außerordentlich umfangreiche schwere Ma- 
schinen.!) Man ist hiervon gänzlich abgekommen und kann nach dem heutigen Stande 
der Technik bezeichnen als langsam laufende Pumpen, solche mit 30 bis 50 Umdrehungen, 
als Normalläufer, solche mit 60 bis 90 und mehr Doppelhüben und als Schnelläufer 
oder Expreßpumpen, diejenigen mit 150 bis 250 Touren, welche sich aber auch für 
kleinere Typen eignen, während man selbst den größten Ausführungen 60—90 Touren 
gibt. Diese Typen eignen sich besonders für direkten Antrieb von Dampfmaschinen, 
Wasserkraft- und Verbrennungsmotoren, während die Zentrifugalpumpen mit ihren 
weit größeren Umlaufzahlen am besten zu den Elektromotoren passen. Früher glaubte 
man, Schnelläufer nicht ohne gesteuerte Ventile betreiben zu können, ist aber hiervon 
gänzlich abgekommen. Sie erfordern dagegen erstklassiges Material, geringen Ventilhub 
und kräftige Bauart. 
Für den praktischen Betrieb ist eine gewisse Veränderlichkeit der Tourenzahl 
(z. B. von 60 auf 80), bei allen Pumpenarten von großem Wert. 
4. Pumpenventile. Die Ventile sind die wichtigsten und empfindlichsten Teile 
der Pumpen. Es handelt sich bei den selbsttätigen Ventilen im wesentlichen 
*) Vgl. hierzu z. B. die Balanciermaschine im Pumpwerk Magdeburg.
	        
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