A. Direkt angetriebene Pumpen.
I. Horizontal angeordnete Pumpwerke mit unmittelbarer Kraftübertragung.
Diese Anlagen empfehlen sich in allen Fällen, in welchen der Saugwasserspiegel bei
größter Absenkung in geringer Tiefe unter dem Druckventil der Pumpe liest.
Kleinere Dampfpumpen, bei welchen Dampfkolben und Pumpenkolben in
einer Horizontalen liegen, werden von allen Pumpenfabriken nach bestimmten Normen
gebaut und in den Handel gebracht.
Am häufigsten werden auch für kleine Anlagen sogen. Schwungradmaschinen
verwendet. Fig. 122 stellt einen Typus solcher Pumpen dar. Sie können auf kleiner
Grundfläche untergebracht werden und
sind leicht zugänglich. Das Schwungrad
sitzt in der Mitte der Pumpe und zur
Übertragung der Bewegung vom Dampf-
kolben zum Pumpenkolben ist ein Um-
führungsstück angeordnet, welches weder
dem leichten Demontieren der Achse noch
der bequemen Zugänglichkeit des Kurbel-
zapfens hinderlich ist.
Im allgemeinen ist die Maschinenan-
ordnung mit Dampfmaschinen- und Pum-
penkolben in gleicher horizontaler
Achse hauptsächlich der direkten Kraftübertragung und bequemen Zugänglichkeit zu
den einzelnen Teilen der Maschinenanlage wegen vorteilhaft. Der letztgenannte Vorteil
ist um so höher anzuschlagen, je größer die Maschinen, d. h. je schwerer die Einzel-
teile derselben ausfallen, je mehr man sich also des Kranes zum Versetzen bedienen muß.
Ein Nachteil der horizontal angeordneten Pumpwerke ist, daß sich die Dampf-
zylinder leicht oval laufen. Werden Pumpen mit Scheibenkolben verwendet, so findet
dasselbe in den Pumpenzylindern statt und die letzteren werden rasch unbrauchbar,
wenn das gepumpte Wasser nicht ganz rein ist. Bei Plungerpumpen entstehen Wider-
stände an den Stopfbüchsendichtungen, weil die Stopfbüchsen stark angezogen werden
müssen, damit sie in der oberen Hälfte dicht schließen, während das auf die Verpackung
drückende Gewicht des Plungers die Reibung in der unteren Hälfte einseitig vermehrt.
Da sich die an der horizontalen Achse angebrachten Kolben, Plunger usw. infolge ihrer
verschiedenen Gewichte ungleich abnutzen, bereitet die Instandhaltung der Anlage im
Laufe der Zeit zunehmende Schwierigkeiten. Auch ist nicht zu verkennen, daß die
gewöhnlichen Anordnungen der liegenden Fig. 193.
Schwungradmaschinenpumpen gegenüber der
Anordnung mit vertikaler Achse viel Raum
wegnehmen.
Fig. 122;
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Um dem letztgenannten Übelstande zu
begegnen, hat man in Amerika die sogen. of
Gaskill-Pumpen gebaut, welche wir in Fig. 123 ER
schematisch dargestellt haben. Es sind dies "|
Schwungrad-Verbundmaschinen, bei welchen N m
der Hochdruckzylinder über dem Niederdruck- CD WEEIDREEE WDE
zylinder steht; die Kolbenstangen beider grei- I {
fen an einer zwischen Pumpe und Dampf- oo a DÜÄRR;
zylinder angeordneten Schwinge an. Währen
die Niederdruckkolbenstange den Pumpenkolben unmittelbar antreibt, greift die Hochdruck-
kolbenstange an dem oberen Ende der Schwinge an, von welchem aus auch der Kurbeltrieb
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