Full text: Verbesserung der Wasserbeschaffenheit. Hebung des Wassers. Aufbewahrung des Wassers. Leitung und Verteilung des Wassers. Literaturverzeichnis (2,b)

  
  
20 m verwenden läßt und besonders einfach und zugänglich konstruiert ist. Sie nennt diese 
Pumpe Type J und baut sie für Riemen- und Elektromotorenantrieb. (Gesundheitsingenieur 
1912, S. 813; D. Bauzeitg. 1912, Beil. 43 zu Nr. 85 vom 23. Oktober 1912). 
g) In Genf wurde im Jahre 1913 in die Seewasserzuleitung von 3,6 km Länge, welche 
2%, km vor die Hafenmolen hinausgeführt ist, zur Erhöhung ihrer Leistung in einer Seetiefe 
von 4m und 600 m vom Ufer entfernt eine in einem wasserdichten Caisson unter Wasser 
stehende Zentrifugalpumpe eingebaut. 
Vorher floß das Wasser von der Fassung zur Pumpstation lediglich infolge natürlichen 
Gefälls zwischen den Wasserspiegeln an der Einlaufstelle und bei den Pumpen. Zur Sommerzeit 
sank nun der Seespiegel und a Zuflußmenge wurde wegen flacherer Lage der Drucklinie 
kleiner. 
Es konnte sich nicht darum handeln, eine vollständig neue Einrichtung zu schaffen, 
um dem vermehrten Wasserbedürfnis der Stadt Genf begegnen, sondern man mußte sich mit 
einer billigen Maßnahme begnügen. Die Vermehrung des Rohrdurchmessers kam als zu teuer 
nicht in Betracht, es blieb also nur die Vermehrung der in ihm herrschenden Geschwindigkeit 
in Frage. 
Den Wasserspiegel bei den Maschinen konnte man nicht absenken, weil der Boden, 
durch welchen das Rohr am Lande nach dem Maschinenhaus führt, nachgewiesenermaßen 
nicht bakterienfrei ist. Man wollte auf dem Land keine Saugleitung besitzen, um zu verhin- 
dern, daß Bakterien durch eine schlechte Dichtung in das Wasser eindringen könnten. Es 
blieb also nichts übrig, als das Zuleitungsrohr unter Druck zu setzen, d. h. eine Pumpe ein- 
zubauen. 
Um diese Pumpe unterzubringen, hat man einen runden im großen ganzen kegelförmigen 
Caisson aus Schmiedeeisen hergestellt, diesen an Ort und Stelle geschleppt und dort durch 
Ausgießen seiner Hohlräume mit Beton zum Absinken gebracht. Der Caisson ist durch 16 
zu seinem Umfang verteilte Ankerschrauben am Boden befestigt. Der mittlere Teil desselben 
blieb mit 4 m im Durchmesser frei für die Aufnahme der Maschineneinrichtung. Der Einbau 
der Maschinen geschah von einem schwimmenden Gerüst aus. 
In dem Caisson befindet sich eine Zentrifugalpumpe mit vertikaler Achse, auf der oben 
ein Elektromotor aufgesetzt ist. Der Einbau der Pumpe erhöhte die Leistung der Leitung 
von 800 auf 1100 Sekundenliter. Hierzu werden im Maximum 65 PS. aufgewandt. Der Caisson 
steht seitlich von der Hauptleitung und die Maschine ist mit ihr durch zwei Rohre verbunden, 
wobei im zwischenliegenden Stück der Hauptleitung ein für gewöhnlich geschlossener 
Schieber eingebaut ist. Der Antrieb der Pumpe erfolgt durch eine auf dem Lande stehende 
Hochdruekturbine mit Generator, dessen Strom auf den Motor der Turbine einwirkt. (L’eau, 
15. November 1913). 
h) Bei dem neuen Wasserpumpwerk der Stadt Braunschweig!) mußte die Sohle 
des 5,2 m tiefen, 4,50 m Durchmesser haltenden Pumpenschachts 4m unter den natürlichen 
Grundwasserspiegel gelegt werden. Die Ausführung geschah mittels Grundwasserabsenkung 
durch 8 Rohrbrunnen. Im Pumpenschacht haben Platz drei einstufige Zentrifugalpumpen 
von je 12000 cbm Tagesleistung, die mittels stehender Wellen durch Hochspannungs-Dreh- 
strommotoren (3000 Volt) angetrieben werden. Die 3 Saugleitungen haben je 300, die gemein- 
same Druckleitung hat 600 mm Durchmesser. Vorläufig sind 2 Aggregate aufgestellt. 
i) Die Firma Gebr. Sulzer bautin neuerer Zeit Kreiselpumpen mit sehr langer vertikaler 
Achse als Bohrlochpumpen. Eine solche besitzt die Brauerei zum Falken in Schaffhausen 
in einem Brunnen von 27 m Tiefe, in welchem die Pumpe in dem 950 mm weiten Bohrrohr 
auf 24 m Tiefe sitzt. Die Pumpe fördert bei 1450 Umdrehungen 1,5 ebm pro Minute auf 52 m 
Höhe, der Kraftbedarf ist rund 25 PS. (vgl. Zeitschr. d. Ver. deutscher Ing. 1913, Seite 321). 
k) Das neue Pumpwerk der Stadt Nimes besitzt 3 durch Elektromotoren betriebene 
Kreiselpumpen (System Sulzer) mit senkrechter Achse; die Leistung jeder Pumpe beträgt 
240 l/Sek. auf 90 m Höhe bei 970 Umdrehungen in der Minute und einem Kraftverbrauch 
von 380-PS. (Genie Civil 1912, S. 153). 
) Inengen Brunnen werden Zentrifugalpumpen mit ihrem Antriebsmotor an 
einem starren Rahmen fest miteinander verbunden und können jederzeit hochgezogen 
werden. 
  
  
!) Journ. f. Gasbel. und Wasservers. 1913, 8. 299.
	        
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