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Fig. 159) übereinander einen guten Wirkungsgrad. Die Beweglichkeit der Ventile
wird hier durch Federn reguliert, welche gestatten, auch während des Betriebes die
Zahl der Spiele zu verändern.
Hydraulische Widder sind in außerordentlich zahlreichen Ausführungen der ver-
schiedensten Formen im Betrieb. Sie können für größere Leistungen in der Zahl von zwei,
drei, ja vier nebeneinander auf einen gemeinsamen Windkessel arbeiten. Über eine
derartige Ausführung vergleiche Wasser und Abwasser I., Seite 273.
Weitere Formen finden sich z. B. in Hartmann und Knoke: Die Pumpen, 3. Auflage,
Seite 572 {f., sowie in den Katalogen der zahlreichen Widder vertreibenden Firmen.
So stammt von der Firma Ferd. Gruber in Wien VII, eine automatische Anlaßvorrich-
tung, welche aus einem Kippgefäß besteht, das sich aus dem Überlauf des bei stehendem
Widder vollaufenden Triebwassersammelbehälters füllt. Infolge dieser Füllung kippt das
Gefäß um, schlägt auf das Stoßventil nieder und hält es so lange in dieser Lage, bis durch die
Kraft der Wassersäule im Triebrohr das Stoßventil in die Höhe gedrückt wird und zu
funktionieren beginnt.
. Die auf das Stoßventil umgekippte Anlaßvorrichtung zwingt das Stoßventil so lange
zur Arbeit und Funktion, bis sie, entleert, selbst in ihre Ruhelage zurückschnellt und abwartet,
bis sich das Triebwasser-Reservoir durch die Wasserförderung des Widders entleert hat,
der Widder sich abstellt, das Triebwasserreservoir vollrinnt und das überlaufende Wasser,
die Anlaßvorrichtung füllend, diese wieder in Tätigkeit setzt, um immer wieder den Widder
in Funktion zu bringen. Auch von der Firma Abt wird ein Widderantreiber D. R. G.M.
228484 in den Handel gebracht.
Eine besondere Art von Widdern stellt das Patent Nr. 236 277 von A. Ritter und Beck
& Rosenbaum Nachf., Maschinenfabrik in Darmstadt dar. Der Widder ist dadurch gekenn-
zeichnet, daß das Ablaufwasser zum Antrieb einer Pumpe benutzt wird, während das Stoß-
ventil von einem bewegten Teil dieser Pumpe gesteuert wird. (Hildebrands Zentralblatt der
Pumpenindustrie. 1911, Nr. 22).
Bei der Patentschrift Nr. 237 134 handelt es sich um einen Widder mit zwei Stoßkammern
hintereinander, in deren jeder sich ein Ventil zur Regelung des Ein- und Rücklaufes befindet,
vgl. auch D. R. P. 160.072.
Das Patent Nr. 246 942 von Karl Pfister in München betrifft einen Widder, bei welchem
das Stoßventil oder eine Stoßklappe mit einem Pendel verbunden ist. Die Patentansprüche
lauten:
1. Hydraulischer Widder, dadurch gekennzeichnet, daß das Stoßventil mit einem Pendel
verbunden ist und durch Veränderung der Pendellänge die Zahl der Stöße und die Hubweite
des Ventils reguliert werden kann. 2. Widder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich-
net, daß die Pendelstange derart federnd ausgebildet ist, daß der Pendelausschlag etwas
größer wird als der Ventilhub und die Schwingungen stoßfreier und wirksamer werden.
3. Widder nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Pendelstange aus
einer Schraubenfeder besteht und das Pendelgewicht mit einer den Windungen der Schrauben-
feder entsprechenden Innennut so versehen wird, daß durch Drehen des Gewichtes eine ent-
sprechende Längsverschiebung bewirkt wird.
Wir verweisen ferner auf den Hydro-Automat Patent Ritter der Firma Beck & Rosen-
baum in Darmstadt und auf die Konstruktionen der Firma Gas- und Wasserleitungs-
geschäft G. m. b. H. in Stuttgart, welche normale und Hochdruckwidder mit Stahlwind-
kesseln unterscheidet..
Die Wasserhebemaschine System Löh von H. Breuer & Co. in Höchst a. M. ist ein hy-
draulischer Widder mit selbsttätiger Inbetriebsetzung und Belüftung des Windkessels. Die
Inbetriebsetzung nach eingetretenem Widderstillstand geschieht, indem durch ein kleines
Überlaufrohr aus dem Triebwasserbehälter Wasser auf ein kleines mit dem Widder verbundenes
Wasserrad fällt, welches einen elastischen Hammer auf das Sperrventil aufschlägt und dadurch
den Widder in Gang setzt.
Die Aufstellung der Widder mußmitdergrößten Sorgfalterfolgen
und stets den besonderen Umständen angepaßt sein; man überläßt sie