nach Entleerung der Kammer strömt nun das Wasser auf dem gleichen Wege aus dem Wind-
kessel in die Kammer zurück; durch die kräftige, in viele Strahlen zerlegte Erzeugung wird
der Dampf verdichtet und die Dampfzunge Z steuert infolge der entstandenen Luftleere um;
durch den Druckwechsel in den Kammern wird aber das Verteilungsorgan zur Umsteuerung
gezwungen und die Einspritzung von der entleerten Kammer abgestellt; während nun durch
die schnelle Einspritzung der Luftleere die Kammer sich vollsaugt, wiederholt sich in der
anderen Kammer das oben beschriebene Spiel des Ausdrückens. Durch die Luftventile L
wird verhindert, daß Stöße durch das nachströmende Wasser in den Kammern entstehen
können, da sich über dem Wasser stets eine Schicht Luft erhält.
VII. Die Humphreypumpe. Das Prinzip der Humphreypumpe gründet sich auf
die Verbrennung eines Gasluftgemisches in einem abgeschlossenen Raum. Verwendbar
ist Generatorgas, Leuchtgas, auch Petroleum oder Paraffin. Die Humphreypumpe hat
außer allerdings zahlreichen Ventilen und Klappen keine beweglichen Teile. Als Kolben
der Pumpe wirkt die im Druckrohr befindliche Wassersäule selbst.
Die Pump6 besteht aus dem Verbrennungsraum und einem darunter stehenden, für den
Wassereintritt mit Klappenventilen versehenen, zweiten Raum. Diese beiden Räume stehen
vertikal, von ihnen aus führt ein Krümmer nach der eigentlichen Druckleitung. Am oberen
Ende des Verbrennungsraumes ist ein Gaseinlaß-Ventil und ein Auslaß-Ventil für die Ver-
brennungsrückstände des Gases. Diese beiden Ventile sind verbunden durch einen Mechanis-
mus, welcher so wirkt, daß wenn das Einlaßventil sich öffnet oder schließt, es sich damit fest-
lest, das Auslaßventil in Freiheit setzt und wenn das Auslaßventil sich öffnet oder schließt,
es sich seinerseits festlegt und das Einlaßventil frei gibt. Der Arbeitsvorgang beginnt damit,
daß ein Gemisch aus Gas und Luft im oberen Teil des Verbrennungsraumes oberhalb des Flüssig-
keitspiegels entzündet wird. Infolge der Entzündung schiebt, da alle Klappen geschlossen
sind, die Drucksteigerung die Wassersäule in die Druckrohrleitung hinein. Das Wasser erhält
dabei eine Geschwindigkeit von etwa 2 m und eine lebendige Kraft, welche nach dem Ende
der Explosion noch nicht zufgezehrt ist, sondern infolge der Fortbewegung der Wassersäule
bewirkt, daß in dem Verbrennungsraum ein Unterdruck entsteht. Dieser bewirkt, daß die
Gasaustrittsöffnung sich den Gasrückständen öffnet. Dasselbe tun die unter dem Verbrennungs-
raum befindlichen Wassereintrittsklappen dem Wasser gegenüber. Das Wasser stürzt durch
die Klappenöffnungen ein und folgt der Wassersäule in die Druckleitung. Allmählich läßt
die lebendige Kraft der in Bewegung befindlichen Wassersäule nach, die Säule hält schließlich
still, beginnt zurückzuweichen und drückt das Austrittsventil wieder zu. Dabei bleibt aber
noch ein Teildes Gases im Verbrennungsraum, wird komprimiert und wirkt dann wieder gegen
die Wassersäule, welche eine zweite Bewegung nach der Druckleitung hin beginnt. Die Ein-
richtung ist nun so getroffen, daß sich hierbei das Eintrittsventil für das Gasgemisch öffnet
und eine neue Mischung Gas und Luft in den Verbrennungsraum eintritt. Nunmehr wird das
Gasgemisch wieder entzündet und der Prozeß besinnt von neuem.
Eine Beschreibung dieser Pumpe findet sich in Herders Jahrbuch der Natur-
wissenschaften 1911/12.
Theorien der Humphreypumpe finden sich in der Zeitschr. d. Ver. deutscher Ing.
1913, 8. 885; ebenda 1911, 8. 1854 (Lorner), siehe auch 1910, 8. 1304. Im Jahrgang 1913,
Seite 942, ist eine Beschreibung der Chingfordpumpen, der ersten srößeren Anlage von
Humphreypumpen zur Hebung von Wasser aus dem Lea-Fluß in einen Behälter bei
London gegeben. Dort sind 4 Pumpen aufgestellt, welche je 182000 und eine, welche
91000 cbm Wasser in 24 Stunden fördern. Sie sind erbaut von der Firma: Pump and
Power Company, Limited 38, Vietoria street, Westminster SW.
Der Wirkungsgrad dieser Konstruktion soll wegen des fast vollkommenen Fehlens
bewegter Teile ein sehr guter sein.
Über eine neue Anlage von 18 Pumpen zu je 450000 cbm Tageskleistung bei Alexan-
dria vol. The Engineer 19. Juli 1914 und Zeitschr. d. Ver. d. Ing. 1914, 8. 1109.
Darüber, ob im Wasserwerksbetrieb die Berührung zwischen Gasrückständen
und Wasser die Qualität des letzteren unbeeinflußt läßt oder nicht, liegen zurzeit Er-
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