408
der mit dem konstanten Querschnitte F gedachte Kolben 7 ein; im umgekehrten Falle
muß er dem mehr zugeführten Wasser Platz machen, also aufsteigen. In jedem Falle
besteht Gleichgewicht, d. h. die Pressung p F des Wassers auf den Kolben
(wobei 9 = Y, hund h die Druckhöhe) muß dem Gewichte des Kolbens, so-
wie den Reibungswiderständen in der Stopfbüchse und den Führungen der
Leitstange das Gleichgewicht halten. Alle die letztgenannten Kräfte denken
wir uns im Gewichte P vereinigt. Durch das mehr oder weniger zugeführte
Wasserquantum g (die fluktuierende Wassermenge) erhebt sich oder senkt
sich der Kolben um die Höhe g:F; entsprechend dieser Größe nimmt wegen
der Notwendigkeit des Gleichgewichtes die Druckhöhe zu oder ab, woraus
ersichtlich wird, daß Änderungen der Pressung unter sonst glei-
chen Umständen um so geringer ausfallen, je größer der
Kolbenquerschnitt F gestaltet wird.
Derartige Akkumulatoren mit sehr großem Kolbenquerschnitte werden
aber teuer, besonders bei hohen Pressungen, bezw. niederer Lage des
Akkumulators, so daß sie meistens nur bei kleineren Anlagen, wie Fabrik-
Jeitungen usw., in Gebrauch kommen, bei größeren Wasserversorgungen
kaum zu finden sind.
Fig. 267.
3. Windkessel. Die gleiche Wirkung wie Akkumulatoren haben auch
Windkessel. Ist V, das Luftvolumen eines Windkessels bei normalem Be-
triebe, d.h. in dem Augenblick, in welchem die von der Bezugsquelle (Pump-
station) gelieferte Wassermenge genau gleich dem von der Druckleitung ver-
brauchten Quantum ist, 7, der diesem Momente entsprechende Pressungs-
zustand der Luft, so wird dann, wenn der Verbrauch um q abnimmt oder zunimmt, die
Luft im Windkessel auf das der zutretenden oder austretenden Wassermenge ent-
sprechende Volumen V verändert, welchem dann eine veränderte Pressung p ent-
spricht. Es wird demgemäß:
V—N=9g; pV=pm Vo;
wobei die zweite Gleichung dem Mariotteschen Gesetze entspricht und vorausgesetzt
ist, daß die Temperatur annähernd dieselbe bleibt. Man erhält hieraus:
a u ls,
a
und ersieht ohne weiteres: je mehr sich der Wert des zweiten Faktors auf der rechten
Seite dieser Gleichung der Zahl 1 nähert, um so mehr nähert sich auch p = ?,.- Den
Pressungen p und p, entsprechen aber die am Ursprunge der Zuleitung vorhandenen
Druckhöhen; man kann also auch schreiben:
V, ]
a age
Je kleiner die Schwankung der Druckhöhe A, — % ausfällt, um so größer muß V,
werden und umgekehrt. Durch bestimmte Annahme von g und A läßt sich also das Vo-
lumen des Windkessels berechnen, vgl. Berg, Die Pumpen. Berlin 1915.
Der ungünstigste Fall, in welchem die fluktuierende Wassermenge q ebenso groß
wird, als das normal geförderte Quantum, in welchem also der Verbrauch im Rohr-
netze auf Null herabsinkt, liefert unter sonst gleichen Umständen den orößten, in die
Gleichung für 7, einzuführenden Wert von g. . |