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daß am oberen Rand ein Floß mit aufgesetztem Kran schwamm und die Bauarbeiten be-
sorgte. Der Kran wurde bedient von einem kleinen in der Nähe mit dem Erdboden stehen-
den Maschinenhaus. Der Außenanstrich wurde von einem leichten Hängegerüst aus bewirkt.
(Zentralbl. d. Bauverw. 1898, S. 252.)
Die Abbildung Nr. 269, welche wir der Freundlichkeit der Pforzheimer Wasser-
werksverwaltung verdanken, stellt das ‚Standrohr am Rad‘ des Pforzheimer Wasserwerks
dar. Die Einrichtung dieses Standrohrs ist derart, daß in einem 600 mm weiten und 25,5 m
hoben gußeisernen Standrohr eine Druckhöhe erzielt wird, die nötig ist, um die zur Ver-
sorgung einer Hochzone erforderlichen 25 Sekundenliter in einer 250 mm weiten Rohr-
leitung dem Hochbehälter der Hochzone zuzuführen, während das Überlaufrohr des Stand-
rohrs nach der Tiefzone sein Wasser abgibt. Dieses Standrohr wurde nachträglich
gebaut, als die Stadt sich mehr und mehr auf die Anhöhen ausdehnte. Das Standrohr
kann ausgeschaltet und entleert werden. Äußerlich ist das Standrohr als Aussichts-
turm erbaut und mit einer angebauten Wärterwohnung (siehe Grundriß) versehen.
Daß der Wasserpumpbetrieb bei Verwendung eines Standrohres statt eines
Hochbehälters teurer werden muß, ist klar. In Mährisch-OÖstrau wurde ein solcher Be-
trieb einmal für kurze Zeit eingerichtet; der Betrieb mußte statt 16 Stunden 24 Stunden
täglich dauern und wurde natürlich um Y/, kostspieliger.
5. Ansammlung von Wasser für den Notfall. Um bei nicht ganz genügender
Wasserversorgung im Fall eines Brandes eine gewisse Wasserreserve zu haben, kann man
sich helfen: durch Ansammlung des von Brunnen ablaufenden Wassers, durch Auffangen
des Regenwassers, durch Einsetzen von Staubrettern in Bäche, wobei man für den Saug-
korb der Pumpe eine Holzkiste als Saugsumpf versenken mag; durch Anlegen von Gruben
oder Behältern aus Stein, Holz oder Eisen und schließlich durch Ausführung einer Roß-
schwemme von 1,5 m Tiefe, etwa 3 m Breite, 2m langer ebener Sohle in der Mitte und
beiderseitigen mit 1:7 steigenden Rampen. Eine solche Roßschwemme kann rund 50 cbm
Wasser fassen, die Herstellung erfolgt am besten aus Stein, billiger aus Holz.
Neuerdings werden z. B. in San Franzisko unterirdische Notbehälter angelest,
vgl. $ 135, 8. 346.
25. Kapitel.
- Turmbehälter.
$ 144. Einrichtung und Ausstattung der Turmbehälter:
1. Wirkungsweise. Material. Ist die Höhenlage des natürlichen Geländes derart,
daß die verlangte Spiegellage und die Sohle des Behälters sich erheblich über Terrain
befinden, so wird ein Unterbau für das Reservoir erforderlich.!) Derselbe wird, wenigstens
im Fundamente, stets aus Mauerwerk oder Beton hergestellt; über dem Fundamente
wird als Träger des Reservoires entweder ebenfalls Mauerwerk, Beton oder Eisenbeton
oder (hauptsächlich bei eisernen Reservoiren) Eisenkonstruktion, selten dagegen Holz
1) In Festungen muß man jedoch für den Kriegsfall oft von der Erstellung von Wasser-
türmen absehen und Pumpwerke mit Druckwindkesseln errichten. Hierzu eignen sich vor
allem die Hochdruck-Zentrifugalpumpen.