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Bahnhof Magdeburg. Er hat 10 m Durchmesser, eisernes Stützgerüst am Kugeläquator,
eine Galerie und oben eine Laterne mit Einsteigluke. Unterhalb des Behälters ist ein
Traufboden aus Riffelblech, die beiden äußeren Leitern sind fahrbar angeordnet.
In neuerer Zeit hat man unter Zuhilfenahme der Kugelbehälter nun auch versucht,
den Durchmesser der Aufnahmekonstruktion zu verringern, indem man die senkrechten
Stützen des Barkhausenschen Behälters nach unten in einem Ringe
konzentrisch zusammengeführt hat. Dadurch vermochte man die Fig. 319.
Vorteile des Intzebehälters mit denjenigen des Barkhausen-Behälter
zu vereinigen. Immerhin wird man aber wegen der Bean-
spruchung durch Winddruck, also der Stabilität der Anlage mit
dieser konischen Zusammenführung, vgl. Fig. 319, nicht zu weit
gehen dürfen.
Nach vorstehendem werden heute folgende sämtlich zylın-
drische Wasserturmkonstruktionen angewandt:
1. Behälter mit segmentförmigem Kugelboden,
2. Behälter der Intzebauart,
3. Behälter nach Bauart Barkhausen.
. Kugelbehälter.
Nr
3. Berechnung der Behälter. Die Berechnung der Behälter in einer für die rech-
nende Praxis genügenden Weise abzuhandeln, würde weit über den Rahmen dieses
Werks hinausgehen. Wer auf diesem Gebiet zu arbeiten hat, sei vor allem verwiesen auf
die Schrift von Forchheimer: Die Berechnung ebener und gekrümmter Behälterboden.
Berlin 1909. Hierzu gehört noch der Aufsatz von Barkhausen in der Zeitschrift des Vereins
deutscher Ingenieure 1900. Ferner Förster: Die Eisenkonstruktionen der Ingenieur-
hochbauten, Leipzig 1909, 8.816 ££., und Forchheimer: Berechnung von Behältern auf
Winddruck. Z.d. Öster. Ing.- u. Arch.-Ver. 1902, Nr. 18. Manche werden auch in Fölzer
und Doorentz: Wassertürme, Strelitz (ohne Jahreszahl) einiges finden. Im übrigen ver-
gleiche man das Literaturverzeichnis.
26. Kapitel.
Äufsere Ausbildung und Kosten der Behälter,
$ 147. Architektonische Ausgestaltung der Behälter.
Noch vor wenigen Jahren konnte man Ingenieure davor warnen hören, daß nament-
lich Wassertürme „mit Archtitektur versehen würden“, weil sie glaubten, daß „Archi-
tektur mit teurer Ornamentik verbunden‘ sein müsse.
Wenn wir diese veraltete Auffassung ganz energisch ablehnen, so müssen wir um-
gekehrt als unbedingte Forderung aussprechen, daß die aus ingenieurtechnischen
Gründen gegebene Lage, Höhe und Breite der Wassertürme von den Architekten grund-
sätzlich festzuhalten sind. Ein ungeheuerlicher gegenteiliger Fall ist im Journal für
Gasbeleuchtung und Wasserversorgung 1913, Seite 1082 berichtet.