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Bei dieser Gelegenheit sei noch darauf hingewiesen, daß man das Wasser in offenen
Filtern während des Winters durch Einleiten von Dampf vor zu starker Abkühlung
bewahren kann. Dieses Mittel dürfte oft billiger kommen als die Überdeckung der Filter.
3. Ausbildung der Filterkammern. Die Ausbildung der Filterkammern erfolgt
ganz nach denselben Grundsätzen, wie sie bei den Hochbehältern (Abschnitt VI) dargelegt
werden. Die Neigung der Sohlen wird man zu 2 bis 3% annehmen und die Anordnungen
so treffen, daß im Ganzen möglichst wenig Höhe verloren geht, d. h. möglichst wenig
Stufen in der Fundamentunterfläche entstehen.
Als zweckmäßige Flächengröße des einzelnen Filterbetts gibt Lindley für große
Wasserwerke, sowohl für offene als für gedeckte Filter, das Maß von 2000—3000 qm an.
Für kleinere Werke wählt man selbstverständlich wesentlich niedrigere Zahlen.
Das Mauerwerk muß aus bestem Material und vorzüglicher Ausführung ev. mit
Blei- oder Asphalt-Filzplatten, Tonschlag (vgl. Abschnitt VI) wasserdicht hergestellt
werden, so daß insbesondere kein Wasser durch Risse von einer Kammer in die andere
laufen kann. Dadurch könnte beispielsweise das gereinigte Wasser in den Vorkammern
durch Rohwasser verunreinigt werden. In neuerer Zeit sind hierzu auch schon in der
Sohle Leinwandeinlagen mit Goudronlagerung und Eisenbeton verwendet worden. In
erdbebenreichen Gegenden hat man vielfach von Tonlagen Gebrauch gemacht.
Bei schlechtem Baugrund muß wegen der großen Fundamentpressung künstliche
Befestigung der Sohle angewandt werden. Dasselbe gilt bei hoher Lage des Grundwassers.
Meistens empfiehlt es sich, das ganze Fundament als eine einzige Platte herzustellen und
erst auf dieser das aufgehende Mauerwerk zu beginnen. Dieses muß so berechnet sein,
daß Zwischenmauern auch widerstehen, wenn eine von zwei benachbarten Kammern
vollständig, auch vom Sand, entleert ist, während die andere im vollen Betrieb steht.
Endmauern müssen für den Fall einer Erweiterung der Filteranlage dem einseitigen Druck
der gefüllten Endkammer standhalten können. Besondere Vorsicht ist erforderlich
bei der Übertragung des Drucks von Pfeilern auf das Fundament. Hier können Sohlen-
gewölbe notwendig werden, welche die einzelnen Pfeiler miteinander verbinden. Bei
offenen Becken sind die Wände so widerstandsfähig herzustellen, daß sie den Angriffen
scharfer Instrumente beim Aufeisen widerstehen können. Quaderverkleidung oder
Klinkermauerwerk kommt hier in Betracht. Ganz einwandfreie Erhaltung sieht man
selten. Die Verwendung von Holz bleibt auch bei etwaigen Treppenanlagen besser ganz
ausgeschlossen.
Die seitliche Begrenzung der offenen Filter findet nur ausnahmsweise durch ge-
pflasterte Böschungen statt; in unserem Klima sollte man bei offenen Filtern nur wenig
abgeschrägte oder besser ganz vertikale Mauern und soweit im Winter die Eisdecke ab-
reicht, also bis eventuell 50 Zentimeter unter Normalwasserspiegel, möglichst Quadern-
mauerwerk anwenden. Bei solchen Mauern kann der Filterwächter das Eis durchstoßen,
was nötig ist, wenn das Filter wirken oder besonders, wenn es entleert werden soll; er hält
dasselbe mit Eiskratzern am Rande von der Mauer getrennt, wobei natürlich schlechtes
Mauerwerk notleidet. Eine ganz kleine Abschrägung der Mauerfläche der Filtereinfassung,
sowie eine rauhe Beschaffenheit derselben sind vorteilhaft, weil bei ganz glatten verti-
kalen Flächen das Wasser sich eventuell einen Weg zwischen Filtersand und Mauer-
fläche bahnen könnte.
Überwölbungen sollten, wenn möglich, mindestens 2 Meter über dem höchsten
Wasserstande im Filter gehalten werden, damit die Arbeiter am Filterrande noch überall
aufrecht stehen können. Die Gewölbe werden selten als Tonnengewölbe, häufiger als
Kreuzgewölbe oder Kappengewölbe auf Pfeilerreihen ausgeführt; sie dienen auch zur