Fig. 335 ist sie durch Auskragungen noch besonders gestützt. Die Mauerstärken müssen
mit Rücksicht auf den Seitendruck der Erde ziemlich groß gewählt werden. Nach innen
und außen wird das Mauerwerk rauh hergestellt; außen erhältes u. U. einen Mörtelbestrich,
innen einen Zementverputz, nachdem die Fugen auf 4—6 Zentimeter Tiefe ausgekratzt
und die Sichtflächen mit Wasser und Bürste gründlich gereinigt worden sind. Es empfiehlt
sich die Ecken auszurunden. Die einfache, leichte Herstellungsweise, der sehr billige
Preis von gewöhnlichem Bruchsteinmauerwerk empfehlen diese Profile, wenn man die
Fig. a Fig. 336.
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unteren Ecken ausrundet. Bei den älteren Aquädukten sind fast ausschließlich
rechteckige Profile angewendet.
Sind Steinplatten zur Abdeckung zu teuer, so wird das rechteckige Profil überwölbt.
Derartige Querschnitte, wie in Fig. 336 dargestellt, sind z. B. im ersten Baulose der
1. Wiener Hochquellenleitung (vom Kaiserbrunnen bis Ternitz) zur Anwendung gekommen.
Gewölbe und Leitungen sind aus Bruchsteinmauerwerk in hydraulischem Mörtel versetzt
hergestellt; die ersteren erhielten eine Stärke von 0,32 Meter und einen Zementüberzug.
Die wasserberührten Flächen des Kanales sind mit Zementputz versehen.
Die Verwendung des rechteckigen Profiles ist ganz besonders dort am Platze,
wo die Kanäle bergmännisch vorgetrieben werden müssen: bei den sog. Wasser-
stollen. Dabei darf aber das Gebirge nicht druckhaft sein ; dasselbe muß vielmehr aus
festem Felsen bestehen. In solchem Falle werden dann entweder die Sohle und Wände
oder nur die Sohle mit einem Mörtelputz versehen oder zunächst mit Mauerwerk
verkleidet und auf dieses der Ver-
putz aufgebracht.
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Big. 837. Fig. 338.
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So hat man z. B. das recht-
eckige Profil bei der I. Wiener Hoch-
quellenleitung an allen Stellen ver-
wendet, an welchen der Wasserstollen
im haltbaren festen Felsen durchge-
schlagen wurde. Hierbei wurden zu-
nächst die Unebenheiten an der Wan-
dung (vgl. Fig. 337) mit Mörtel aus
gröbstem Sande und hydraulischem
Kalke in der Mischung von 1:2 ausgefüllt und dann auf die so hergestellten ebenen Flächen
ein ca. 6 Zentimeter dicker Portland- -Zementverputz aufgetragen. Kamen wegen der Gebir gS-
formation oder infolge Sprengung Klüfte und Spalten in größerer Ausdehnung zum Vor-
schein, so wurde statt der Ausgleichung mit Mörtel eine Ausmauerung vorgenommen.
Zeigte sich das Gebirge so, daß ein Seitenschub zwar nicht zu besorgen war, wohl aber
die Docke versichert werden mußte, so wurde der Stollen im Sinne von Fig. 338 mit bear-
beiteten Steinen vermauert und die Sohle betoniert.
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