Full text: Verbesserung der Wasserbeschaffenheit. Hebung des Wassers. Aufbewahrung des Wassers. Leitung und Verteilung des Wassers. Literaturverzeichnis (2,b)

  
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Hat also der feine Sand des Filters einen Korndurchmesser von 0,5 bis 1 Millimeter, so darf der 
darauffolgende grobe Sand einen solchen von 2,2 bis 4,4 Millimeter haben. Der hierauf folgende 
Erbsenkies kann sodann, gleichartig kugelförmiges Material vorausgesetzt, schon einen Korn- 
durchmesser von 10 bis 20 Millimeter besitzen usw. 
Die eigentliche Filtration soll sich im obersten Teil der Sand- 
lage des Filters vollziehen; was unter derselben folgt, ist lediglich 
zur Unterstützung dieser filtrierenden Schichte und zur Erzielung 
gleichmäßigen Wasserdurchlaufs bestimmt. 
Erfordernis für eine gute Filtration ist ein nicht allzu ungleichmäßigesKorn 
des Sandes. Sand von zu ungleichem Korne gestattet in weitgehendem Maß die Aus- 
füllung der Zwischenräume zwischen Körnern von größerem Durchmesser darch kleinere 
Körnchen; durch die abwärts gerichtete Bewegung des Wassers werden diese feineren 
Körner mehr und mehr in die Zwischenräume der gröberen eingeschwemmt und dadurch 
wird das Filter zu einer nahezu undurchlässigen Masse verdichtet. Sand von gleichmäßi- 
gerem Korne dagegen lagert sich ähnlich, wie eine Menge gleich großer Kugeln. 
Guter Filtersand muß vollkommen frei von tonigen Beimengungen sein und sollte 
deshalb vor der Verwendung stets mit ganz reinem Wasser gründlich gewaschen werden. 
Auch gemahlener Sand kommt vor. 
Die Gleichmäßigkeit des Kornes vom Filtersande ist auch deswegen noch von 
hoher Bedeutung, weil sie verhindert, daß das Wasser an einer Stelle geringere Durch- 
{lußwiderstände findet, wie an der andern. Bei ungleichmäßigem Korne stellen sich als- 
bald einige Drains im Sand£ilter her, in denen eine höhere als die normale Geschwindigkeit 
herrscht; dadurch werden Sand und Verunreinigungen in die Tiefe gerissen und die 
Filtration empfindlich gestört. 
Der Wasserstand über der obersten Sandschichte des Filters ist eben- 
falls willkürlich, insofern nicht er, sondern die Differenz der Spiegelhöhen über 
dem Filter und im Reinwasserbehälter bezw. dem Reinwasserauslaufe auf die Geschwindig- 
keit der Filtration einwirkt. Sie schwankt in der Praxis zwischen 0,60 und 1,00 Meter, 
erreicht aber auch höhere Werte. Man wählt die Wassertiefe zunächst entsprechend dem 
Klima. Vermag — wie dies bei nichtüberwölbten Filtern der Fall ist — der Frost auf das 
Wasser einzuwirken, so sollte man mindestens ein Maß von 1 bis 1,2 Meter annehmen. 
Noch tiefer muß der Wasserstand sein, wenn man gegen eine nachteilige Erwärmung 
im Sommer Vorsorge treffen will. Bei gedeckten Filtern kann man eventuell den Wasser- 
stand auf ein geringeres Maß reduzieren. Das letztere wird im allgemeinen durch die 
Bedingung begrenzt sein, daß man beim höchsten Wasserstande im Reinwasserbassin 
noch den nötigen Maximalüberdruck (ca. 0,60 bis 0,80 Meter) haben muß, um die normale 
Filtration zu bewirken; hierauf muß vor allen Dingen geachtet werden. Im übrigen 
sollte man die Höhenlage der Filter stets so wählen, daß der tags fallende Wasserstand 
im Reinwasserbehälter oder Ablaufkanal zur Entleerung, der nachts steigende Wasser- 
stand im letzteren zur Füllung der Filter benutzt werden kann, wodurch Wasserverluste 
vermieden werden. Die Lage des Wasserspiegels wird hierdurch festgelegt; siehe auch 
unter 3. 
Auf die eigentlichen, den Filtrationsvorgang bewirkenden Sandschichten folgen die 
sogenannten Stützschichten. Man sollte jedenfalls dahin streben, diese Stützschichten 
so nieder als möglich zu machen, da sie an sich und für den gesamten Filterbau Geld 
kosten, und für die Wirkung des eigentlichen Filters nur die Bedeutung haben, ein gleich- 
mäßiges Strömen des Wassers zu bewirken. Man hat deshalb auch gesucht die Stütz- 
schichten aus möglichst billigem Material herzustellen, so findet man in Holland und 
  
  
 
	        
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