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außen geleitet, oder wenn die Umhüllung wärmer ist, als das Wasser, von außen herein-
kommen. Die Ausgleichung der Wassertemperatur mit der Temperatur der Erdumhüllung
erfolgt hier für die gleiche durchfließende Wassermenge rascher, bezw. die Temperatur-
erhöhung oder -Erniedrigung wird an und für sich unter sonst gleichen Umständen inten-
siver. Hier kann man also durch Vergrößerung des benetzten Umfanges und des Spiegels
einwirken, was besonders dann von Vorteil ist, wenn es sich um die Zuleitung von Fluß-
wasser handelt, das mittels der Erdtemperatur im Winter erwärmt und im Sommer
abgekühlt werden soll. Anderseits muß natürlich der Kanal in jene Tiefe gelegt werden,
in welcher bedeutende Schwankungen der Erdtemperatur nicht mehr vorkommen.
Zur Sommerzeit kann eine weitere Abkühlung des Wassers durch Ventilation
hervorgerufen werden. Wie bereits erwähnt, nimmt jede nicht völlig gesättigte Luft
bei Berührung mit einer Wasserfläche Wasserdampf auf und dieser kann sich nur auf
Kosten der dem Wasser anhaftenden Wärme bilden. Die Verdampfung kühlt also
das Wasser ab. Je mehr Luft mit dem Wasserspiegel in Berührung kommt und je
weniger die Luft mit Wasserdampf gesättigt ist, um so mehr Wärme wird dem Wasser
entzogen.
Nach Lueger bewirkt eine Geschwindigkeit des Wassers von mehr als 0,9 Meter
pro Sekunde eine natürliche Aspiration von Luft; mit dem Anwachsen der Geschwindig-
keit nimmt diese Aspiration zu. In solchen Fällen wird es also einerseits nötig, für Öff-
nungen zu sorgen, durch welche die frische Luft zutreten kann, anderseits muß aber auch
die allmählich mit Wasserdampf gesättigte Luft wieder austreten können, wofür ebenfalls
Sorge zu tragen ist. Dies geschieht in der Regel durch entsprechende Vorkehrungen an
den Zugangsschachten zu den Kanälen. — Da aber diese Manipulation nur im Sommer
Vorteile gewährt, dagegen im Winter das Eintreten kalter Luft unerwünscht abkühlend
wirken würde, so sind diese Eintrittsöffnungen und Austrittsgelegenheiten im Winter
zu sperren, d.h. sie sind regulierbar einzurichten. Die Einwirkung kalter Luft ist eine sehr
intensive, weil sie im Kanal nicht nur auf Kosten der dort vorhandenen Wärme ihre Tem-
peratur erhöht, sondern sich dabei auch ausdehnt, was einem weiteren Wärmeverbrauch
gleichkommt; allerdings tritt auch das Umgekehrte bei Zuführung warmer Luft im
Sommer ein.
Fließt das Wasser mit geringerer Geschwindigkeit (als 0,9 Meter pro Sekunde),
so sind deswegen noch nicht überall besondere Einrichtungen für Ventilation erforderlich,
wenn unter dem Einflusse des Windes ebenfalls Luftströmungen in den
Kanälen entstehen und wenn auf regelmäßige Windströmungen gerechnet werden kann.
Nur dort, wo dies nicht der Fall ist, erscheint künstliche Ventilation angezeigt, d.h.
mechanische Vorrichtungen, welche durch Absaugen der Luft aus dem Kanale auf der
entgegengesetzten Seite ein Eintreten frischer Luft hervorrufen.
Zu berücksichtigen ist, daß eine genügende natürliche Ventilation nur dann zustande
kommt, wenn ein richtiges und richtig bedientes System von Einlässen und
Auslässen in der Kanalanlage vorhanden ist. Es ist zwar unzweifelhaft, daß die Ver-
schiedenheit der Pressungen zwischen Innenluft im Kanale und äußerer Atmosphäre
Lufterneuerung bewirkt; in diesem Sinne arbeiten auch einseitig angebrachte
Ventilationen, z. B. die Entlüftungskamine bei den Quellenfassungen, die Rosetten
und die durchbrochenen Schachtdeckel. Für die Erzeugung kräftigerer Ströme
sind aber Einströmungsöffnungen, deren freier Querschnitt in der Gesamtsumme jenen
des Luftquerschnittes zwischen Spiegel und Kanalabdeckung erreicht oder überschreitet,
nötig und ebenso entsprechende Austrittsöffnungen.
5. Beobachtungen. Wir geben im folgenden eine Anzahl von Beobachtungen
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