mit Saugspannung muß dagegen das Längenprofil so gestaltet werden, daß die Absaugung
der mit dem Wasser zusammen in der Leitung befindlichen Luft ohne Schwierigkeit
erfolgen kann. Die Leitung muß also eine gewisse Neigung besitzen und es ist gut, wenn
diese nicht zu klein gewählt wird, da die Leitungen mit der Zeit durch Inkrustation
rauher werden.
Bei der anfangs der 80er Jahre erbauten ersten Naunhof-Leipziger Fassung wählte
A. Thiem für eine Fassungslänge von 2000 Metern eine Steigung der Heberleitung von
0,00021. Bei dem Ende der 80 er Jahre von Smreker erbauten Mannheimer Wasserwerk
hatte der eine Heberstrang eine Steigung von 0,00032 der andere von 0,00027. Beim
dritten Leipziger Grundwasserwerk (Caditz) mit Fassungsdurchmessern zwischen 300
und 800 mm ist die Steigung 0,00021. Wenn es möglich ist, namentlich also bei kurzen
Heberleitungen macht man die Steigung gerne reichlich; so hat diejenige des Wasser-
werks Calbe eine Steigung von 1:200. Über eine bestimmte Grenze kann man jedoch‘
meist mit Rücksicht auf die Verlegungstiefe der Leitungen nicht gehen.
Am bequemsten ist die Entlüftung natürlich dann, wenn die Leitung in der Strö-
mungsrichtung des Wassers steigt. Es kommen aber auch Fälle vor, in welchen das
Gegenteil der Fall ist, dann muß eine Entlüftungsleitung bis zum höchsten Punkt der
Leitung (ihrer Kulmination) geführt werden (Fig. 410).
Fig. 410. Damit das Wasser in eine solche Entlüftungsleitung
Entiöft9 _ nicht eindrinst, wird diese Leitung unmittelbar an der
Kulmination U-förmig (Fig. 411) so hoch hinaufgeführt,
; aan daß das Wasser oben nicht übertreten kann. Es ist
| . aber falsch, diese Höhe nur zu 9-10m über dem höch-
| sten Grundwasserstand zu wählen, weil es sich im vor-
liegenden Fall nicht um Wasser allein, sondern um
eine Mischung von Wasser und Luft handelt, welche leichter ist als Wasser, also durch
die Saugspannung höher gehoben wird als dieses. Nach Erfahrungen am Leipziger
Wasserwerk empfiehlt es sich, diese Höhe H,, (Fig. 411) zu etwa 15m über dem
Grundwasserstand anzunehmen.
Gleichmäßige Steigung von Heberleitungen in der Richtung
des fließenden Wassers ist bei großer Ausdehnung der Leitungen
. technisch oft nicht durchführbar, man kommt dann auf säge-
oder dachförmige Längenprofile, welch erstere A. Thiem seiner-
zeit für Breslau vorgeschlagen hat (Fig. 412). Dabei findet die
Entlüftung jeweils an den durch diese Profilform entstehenden
Kulminationspunkten statt. Die von A. Thiem für Breslau
vorgeschlagenen beiden Anordnungen sind auf 8. 505 beschrieben.
Bisweilen kommt es vor, daß Gewässer mit den Leitungen zu kreuzen sind und daß
eine Dükerung entweder unmöglich oder unerwünscht ist. In diesem Fall ist eine Rohr-
NE
Fig. 412. Fig. 413.
NErttörtung
Brücke |\|Sammelbrunnen
Saugleitung
T
> Z Entlüftungs-
Absenkun Scrucklin, ja Jeitung
Fassung ; a
PIITTCh
brücke anzuordnen. Figur 413 zeigt eine Fassungsanlage mit Rohrbrunnen, wobei die
Heberleitung einen Fluß mittels einer Rohrbrücke überschreitet (Wasserwerk Meerane