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Belgien oftmals Stützschichten aus Muscheln, in Paris hat man zum Teil Stützschichten
verwendet, die aus 10 cm feinem Kies, 20 cm Betonkies und 20 cm grobem Kies bestanden.
In einem andern Fall hat man dort statt Stützschichten quadratische Eisenbeton-
platten von 7 cm Stärke und 50 cm Seitenlänge verwendet, die aus so magerem und
porösem Beton hergestellt waren, daß sie durchlässig waren.
Neuerdings werden Versuche gemacht, den Filtersand statt auf Stützschichten auf
Siebe zu stellen, z. B. bei der Wientalwasserversorgung und bei einer Hamburger Ent-
eisenungsanlage, um so mittelst Luftdruck rascher spülen zu können. Auch gelochte
Eisenbetonplatten mit aufgelegtem Kupfertressengewebe (Pankow)
kommen hier in Betracht.
Oesten ist mit Recht der Ansicht, daß die unregelmäßige Form der Steinkörper,
die verschlungenen, unter sich sehr verschiedenen Wege, die dem Wasser in den Hohl-
räumen der Packung gewiesen sind, die Gegen- und Strudelbewegungen, die dadurch
und durch die Abzugskanäle im Wasser hervorgerufen werden, einen ganz gleichmäßigen
Abfluß des Wassers unmöglich machen. Oesten meint, daß dies die Ursache sei,
warum man allgemein auf eine hohe Sandschicht in Schnellfiltern gekommen sei. Ob
dies zutrifft mag dahingestellt sein, benützt man doch Sandfilter allgemein bis zu einer
minimalen Sandschicht von etwa 30 bis 40 cm herunter.
G. Oesten hat im Zentralblatt der Bauverwaltung 1909, 8. 285 eine hierher gehörige
Neuerung in der Bauart offener Sandfilter zur Wasserversorgung angegeben.
Oesten schlägt vor, statt des Sandes und des Filtergerüstes aus Schichten von wachsen-
dem Durchmesser nur eine einzige vollkommen gleichartige Filtersandschicht auf einem ge-
lochten Boden anzuordnen und für gleichmäßigen Abfluß dadurch zu sorgen, daß statt des
Steinunterbaues unter dem ganzen Filter ein Wasserkörper tritt, der einen gleichmäßigen
Abfluß des Wassers gewährleistet. Der Unterwasserspiegel ist unveränderlich, der Ober-
wasserspiegel steigt mit der zunehmenden Verunreinigung des Filters bis zu einer bestimmten
Überlaufhöhe. Zum normalen Betrieb sind mindestens zwei nebeneinander liegende Kammern
erforderlich. Die Reinigungen finden statt, indem jede
der beiden Filterkammern durch Rückspülung mit dem
Reinwasser der anderen gereinigt wird. Bei dieser Art
der Reinigung durch Rückspülung gelangt niemals unge-
reinigtes Wasser in die Reinwasserräume eines Filters. Um
das Filter A (Fig. 13) zu reinigen, schließt man den Zufluß a
und öffnet die Schlammentleerung g, wodurch sich zunächst
der Wasserstand im Filter senkt. Darauf wird die Verbin-
dung zwischen den beiden Reinwasserkammern B und B’
geöffnet. Es fließt alsdann das Reinwasser aus der hg Ns
Kammer B’ in die Reinwasserkammer DB, steigt von
unten nach oben durch die Filtermasse b und fällt durch ä q
die Schlammentleerung g ab. Hierbei hebt es den ab- =
gelagerten Schlamm in die Höhe und führt ihn mit fort.
Dieser Vorgang wird durch eine zweckmäßige mechanische
Bearbeitung der Filtermasse von ihrer Oberfläche aus
unterstützt und beschleunigt. a ld
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Sobald eine genügende Reinigung der Filtermasse
erreicht ist, werden die Schlammentleerungen und die
Verbindung zwischen den beiden Reinwasserkammern g’ IE
wieder geschlossen. Durch Öffnung des Zuflusses a wird
das Filter A wieder in Betrieb gesetzt. Es kann nunmehr eine Reinigung der Filterkammer 4’
in gleicher Weise vorgenommen werden.
Wir geben im folgenden einige Beispiele für den Einbau des Filtermaterials.
Als Minimalmaße für die Aufeinanderfolge von Wasser, Sand und Kies bis zum
Filterboden dürften gelten: