Full text: Verbesserung der Wasserbeschaffenheit. Hebung des Wassers. Aufbewahrung des Wassers. Leitung und Verteilung des Wassers. Literaturverzeichnis (2,b)

  
  
  
einem Zinsfuß von a% zurücklegen, um vorweg die jährliche Reibungsarbeit, welche 
anfangs O0 am Ende der n Jahre N beträgt, zu bezahlen. Mit der. Formel 
1 . + 100 
en —: 2 
| n(p—]1) sn) md 100 
  
berechnet man den Wert R für die verschiedenen Durchmesserkombinationen. Dann so 
gibt die niederste Summe der aus Nr. 5 und 6 berechneten Werte die wirtschaftliche 
Durchmesserkombination. 
39. Kapitel. 
Die Hauptzuleitungen. 
$ 155. Die Hauptzuleitungen. 
Unter Hauptzuleitung versteht man die von der Wassergewinnungsstelle bis 
zum Stadtanfang (dem „Ansatzpunkt des Stadtrohrnetzes‘‘) führende Leitungsstrecke. 
Liegt zwischen diesen beiden Punkten ein Hochbehälter, so nennt man den Leitungs- 
teil zwischen Hochbehälter und Stadt Fallrohrleitun g, den andern Teil, wenn 
das Wasser künstlich gehoben wird, Druckrohrleitung. Die letztere Leitungsart 
haben wir in $ 154 behandelt und verweisen auch für diesen Paragraphen 
auf die Vorbemerkung zu $ 154 und auf die Aufsätze von Rother.!) 
1. Lage des Behälters und der Rohrtrasse. Zunächst .sind Plätze für den 
Hochbehälter zu suchen. Die Längeneinheit der Leitung ist bei der Fallrohrleitung 
meist teurer als bei der Hauptzuleitung zwischen Gewinnungsort und Behälter; dies 
spricht, ebenso wie Betriebsrücksichten, für möglichste Annäherung des Behälters 
an das Versorgungsgebiet. Im Einzelfall entscheidet ein wirtschaftlicher Vergleich. Die 
etwaige Notwendigkeit eines künstlichen Behälterunterbaus kann bisweilen durch Ab- 
rücken vom Versorgungsgebiet vermieden werden; in der Regel kommen Wasser- 
türme mitten ins Versorgungsgebiet und möglichst auf Anhöhen. 
Zur Feststellung der Rohrtrasse hat man stets von der geraden Verbindungslinie 
zwischen Gewinnungs- bezw. Aufbewahrungs- und Verbrauchsstelle auszugehen. 
Diese Linie zeichnet man sich in eine Karte ein. Sodann untersucht man die nächsten 
Bergkämme, Hänge und Täler orographisch und geologisch auf ihre Eignung zur 
Aufnahme der Leitung. Dabei wird man.von dem Grundsatz ausgehen, zur Ver- 
billigung wenn nötig eine Kombination von Leitungsstrecken mit freiem Spiegel (Stollen, 
Kanal) und solchen anzuwenden, worin das Wasser unter Druck steht (auch Düker, 
Rohrbrücken). So besitzt die Wasserzuleitung von St. Etienne nicht weniger als 
12 größere Taldükerungen mit Rohrbrücken. 
Die Aufsuchung der Trasse für die offene Leitung ist leicht im ebenen Terrain; 
im Hügel- und Gebirgslande ist zu untersuchen, ob nicht durch Tunnels oder tiefe Ein- 
schnitte eine allzu lange Entwickelung an den Hängen abgekürzt werden kann, ob und 
an welchen Stellen die Gerinne Kunstbauten (Sicherungen gegen Angriffe von Wild- 
bächen, Erdstürze, Bewegungen des Untergrundes usw.) erfordern; wichtig ist ferner, 
für die Krümmung von Brücken den zulässigen Minimalradius festzustellen, der sich 
wesentlich nach der Größe der Profile richtet usw. Höhenschichtenpläne des Terrains 
1) Rother: Zur Berechnung der wirtschaftlichen Lichtweiten von Wasserhauptrohr- 
leitungen. (Journ. f. Gasbel. u. Wasservers. 1913, S. 321.) 
  
  
  
  
 
	        
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