Full text: Verbesserung der Wasserbeschaffenheit. Hebung des Wassers. Aufbewahrung des Wassers. Leitung und Verteilung des Wassers. Literaturverzeichnis (2,b)

  
  
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Zuleitung auf die künftige Inkrustation und größere Rauhigkeit des benetzten Umfanges 
Rücksicht genommen und das durch Rechnung gewonnene Maß auf ein handelsübliches 
(bei Röhren) oder ein für die Ausführung passendes (bei offenen Leitungen) aufgerundet 
werden muß. 
Eine gewisse Einschränkung erleiden diese Betrachtungen allerdings durch die 
Rücksicht auf zulässige Maximal- und Minimalgeschwindigkeiten des Wassers in den 
Leitungen, welche unter Nr. 3 behandelt sind. Im allgemeinen sollen in geschlossenen 
gußeisernen Rohrleitungen Geschwindigkeitenvonmehrals2m und weniger 
als 0,4 m vermieden werden; bei offenen Leitungen ist die Beschaffenheit 
des benetzten Umfanges bezw. das Baumaterial der Rinne ausschlaggebend für die 
zulässige Maximalgeschwindigkeit, während die Minimalgeschwindi gkeit unter 
Umständen bis auf 0,30 m reduziert werden kann. 
Ist H=hy—h, so groß, daß die damit berechnete Geschwindigkeit das oben- 
gedachte. zulässige Maß übersteigt, so sollte man unbedingt A, d.h. die verfüg- 
bare Druckhöhe im Verteilungsnetze erhöhen, sofern keine besonderen 
Gründe — wie oben erwähnt — dagegen sprechen. Will man die verfügbare Druckhöhe 
nicht im ganzen Verteilungsnetze vergrößern, sondern nur in einem Teile desselben — 
etwa in der höher gelegenen Zone — so wird bei großem L mit Vorteil die Zuleitung 
Fig. 423. 
  
  
  
am Hauptteilpunkte oder vorher in zwei Teile getrennt. Man kann dann entweder, wie 
in Fig. 422 angedeutet, das für die untere Druckzone überschüssige Gefälle s 
durch den Widerstand eines bei B angebrachten Schiebers verbrauchen oder, wie aus 
Fig. 423 ersichtlich, durch einen bei B eingeschalteten, mit dem Gefälle s betriebenen 
Motor einen Teil des zugeleiteten Wassers in das Hochdruckreservoir heben, wobei 
im letzteren Falle h— h, sein darf. Das Betriebswasser des Motors dient dann zur 
Speisung des Niederdruckreservoirs. Welcher der beiden Wege wirtschaftlich richtiger 
ist, hängt von der speziellen Sachlage ab; es dürfte sich aber in vielen Fällen als besser 
herausstellen, das überschüssige Gefälle s zu irgend einem Betriebe zu verwenden, anstatt 
dasselbe mittels eines sogenannten „Druckregulators“ durch Reibungswiderstände 
aufzubrauchen. 
Unmöglich oder wenigstens unpraktisch wird die Anlage eines Motors, wenn das 
Reservoir vor der Zuleitung zum Verteilungsrohrnetz liegt, 
bezw. die Geschwindigkeit im Zuleitungsrohre wechselt und Fig. 424. 
zeitweise zu Null wird. In diesem Falle soll die von A nach 
D (Fig. 424) führende Leitung kein konstantes, sondern 
ein variables Wasserquantum beibringen und deshalb kann 
in D zur etwa nötigen Druckreduktion kein Motor, sondern 
nur ein „Druckregulator‘‘ eingeschaltet werden. Dieser 
muß den Zweck erfüllen, jederzeit genau so viel Wasser 
aus dem Reservoir A durch die obere Leitung AD zu- 
fließen zu lassen, als dem Verbrauch durch die untere Leitung D B entspricht. Zu dem 
Behufe ist bei D ein kleines Reservoir mit Schwimmerhahn anzulegen. 
Lueger-Weyrauch, Wasserversorgung II. 2. Aufl. 34 
  
  
  
  
 
	        
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