zeitig muß für einen bequemen Anschluß der Filterrückfülleitung an die Hauptsammel-
kanäle ‚Sorge getragen sein, vgl. Fig. 10.
6. Besondere Einrichtungen zur Filtration. Wir beschreiben im folgenden eine
Anzahl von Einrichtungen, welche von den gewöhnlichen Verfahren der Sandfiltration
mehr oder weniger abweichen.
a) In der Zeitschrift für Transportwesen und Straßenbau 1909, $. 375, 500 finden sich
Angaben über eine provisorische Anlage von 6,25 auf 4,6 m Grundfläche und 1,75 m Höhe,
welche ein Versuchsfilter der Stadt New-York aus Holzkohle und Sand darstellt.
Die Wände bestehen aus Eisenbeton, die Sohle aus unter 45° gestellten Holzlatten. Darüber
liegt auf einem verzinktem Drahtnetz eine 20 cm starke Schicht gesiebter Holzkohle und
über dieser auf einem engmaschigen Kupferdrahtgeflecht eine 50 cm hohe Sandlage. Dieses
Filter steht inmitten einer Kammer. Der Rohwasserspiegel wird dauernd 20 cm über dem
Reinwasserspiegel gehalten. Der Zwischenraum zwischen Filter und Kammer hat den Erfolg,
daß das Rohwasser etwa 60% seiner Beimengungen absetzt. Die Beanspruchung des Filters
wird zu 14 ebm pro qm und Tag angegeben, die Reinigung erfolgte alle zwei bis 16 Wochen
und die Keimbeseitigung soll 99,2% betragen haben. Ob die Verwendung von Helzkohle
sich für den Dauerbetrieb empfiehlt, möchten wir bezweifeln.
b) Versuchein Amerika, das WasserunterDruckdurch dieFilterzutreiben,
haben, wie wohl zu erwarten, bakteriell nicht zu günstigen Erfolgen geführt.
c) In den Vereinigten Staaten wurde und zwar seit 1893 in Lawrence das System
der sogen. intermittierenden Sandfilter angewandt und zwar für Wässer, die durch
organische Substanz stark verunreinigt waren (Eng. record 29. Bd. 1894, $S. 154). Diese Fil-
trationsmethode stellt einen chemisch biologischen Prozeß dar, wie er bei der biologischen
Abwasserreinigung benutzt wird. Das Filter wird ebenso wie dort nach bestimmter Betriebs-
zeitabgelassen und der Luft ausgesetzt.
Dabei findet wie bei der biologischen Abwasserreinigung eine Oxydationswirkung
statt, welche die Regeneration des Filters bewirkt.
d) Die sogenannten Trockensandfilter (filtration & sable non submerge6) unter-
scheiden sich von den gewöhnlichen Sandfiltern dadurch, daß bei ihnen der Filtersand regen-
{örmig mit dem Rohwasser beschickt wird, daß also das Innere der Sandschicht nur benetzt
wird und die Oberfläche frei von stehendem Wasser bleibt. Auf den Filtern soll sich keine
Membran bilden, sie sollen deshalb auch noch für Fälle in Betracht kommen, wo die Gleich-
mäßigkeit der Beschiekung und die Überwachung zu wünschen übrig lassen. Die Sandstärke
ist etwa 1,0 m, sein Korn 0,5—1,5 mm. Die Filter sollen sich besonders für Wässer eignen,
die trotz ihrer Verunreinigungen klar sind; z. B. für Quellwässer. Bei trübem Rohwasser
empfiehlt sich die Vorklärung desselben.
Die Versuche mit diesen Filtern sind nicht überall günstig ausgefallen, so haben sie
angeblich in Marseille versagt. Nicht ganz unbedenklich bei diesen Filtern ist jedenfalls, daß
sich nach den Versuchen von Miquel und Mouchet nach 300tägigem Betrieb reichlich Bak-
terien im Sandkörper fanden, wenn sie auch während des Versuchs im Filtrat nur in ge-
ringer Menge vorhanden waren.
Eine Anlage nach diesem System wurde in Chäteaudun für 500 bis 800 cbm pro Tag
erbaut. Sie liefert angeblich 4—5 cbm pro qm, eine Steigerung bis 10 ebm soll möglich sein.
Über diese Anlage berichtet die Schrift: L. Baudet: Filtres & sable non submerge, Paris 1908.
H. Dunot und E. Pinat Frs. 1.50, vgl. auch Gesundheitsing. 1908, 8. 777; 1909, S. 162. Genie
Civil 45. Bd., $S. 220; Wasser und Abwasser III. Bd., S. 242.
Derartige Filter könnten vielleicht bei der Enteisenung des Wassers Verwendung
finden, da sie dauernd gelüftet sind, es sei denn, daß sie zu rasch verstopft werden.
e) Filtertücher. Zur Vorfiltration des Talsperrenwassers werden in Remscheid
von Borchard etwa seit dem Jahre 1900 Filtertücher aus sogenannten Biberstoff (mit
16 Maschen auf 1 gem) verwendet, welche auf einer Kieslage ruhen. Die Wasserwerks-
verwaltung teilt uns hierüber mit: „Während der fast 12jährigen Betriebszeit konnten
wir dauernd gute Wirkung der Filtertücher und somit die hierdurch bedingte längere
Betriebszeit der Kies- und Sandäilter feststellen, wodurch wesentliche Betriebskosten