Full text: Verbesserung der Wasserbeschaffenheit. Hebung des Wassers. Aufbewahrung des Wassers. Leitung und Verteilung des Wassers. Literaturverzeichnis (2,b)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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minimum wenigstens angenäherte Lösung zu finden, man darf sich aber wiederholte 
Prüfung und Nachrechnung der einzelnen Varianten nicht verdrießen lassen. 
Beispiel. Ein zwischen einer Pumpstation und dem Versorgungsgebiet liegendes 
Reservoir kommt auf einen quer zur Verbindungslinie von Pumpstation und Stadt verlaufen- 
den, quer zu dieser Verbindungslinie sich absenkenden Höhenrücken zu liegen. Für jeden 
Meter, den das Reservoir niedriger gelegt wird, seien 350 m mehr Leitung aufzuwenden. 
Weiter sei gegeben 
Leitungsdurchmesser D= 250 mm, 
Kosten 17 Mark pro lfm., 
Fördermenge 30 Sekundenliter, 
Vollständige Kosten von 1 PS-Stunde 5 Pfennige, 
Jährliche Betriebsstunden 3000. 
Frage: Ist es wirtschaftlich, unter entsprechender Leitungsverlängerung die Hebungs- 
höhe zu reduzieren® — Man hat: 
a) Kosten von 350 m Leitung: 350.17 = 5950 Mark. Dies gibt bei 414°, Ver- 
zinsung, 1% Abschreibung, %% Unterhaltung an Jahresausgaben 5950 . 0,06 = 297 Mk. 
b) Kosten der Wasserhebung: Für 1m Hebungshöhe sind in gehobenem Wasser 
zu leisten 30 semkg = 0,4 PS oder brutto 0,6 PS. Bei 3000 Betriebsstunden kostet die Hebung 
im Jahr 0,6.3000.5 = 9000 Mark. 
Im vorliegenden Fall ist es also unwirtschaftlich, das Reservoir bergabwärts zu ver- 
schieben. 
Die Verhältnisse werden am verwickeltsten, wenn es sich um weitausgedehnte und 
um kupierte Gebiete, also Gruppenversorgungsanlagen, handelt. Hier wird 
meist die Errichtung mehrerer Behälter nötig. Ihre Überlaufhöhen sind dann in der 
Regelnicht gleich, sie richten sich vielmehr nach dem in den einzelnen Gebieten höchst- 
zulässigen oder erforderlichen Druck. Die einzelnen Behälter erhalten automatische 
Vorrichtungen, durch welche sie nach erfolgter Füllung von der Zuleitung abgeschnitten, 
bezw. bei beginnender Entleerung wieder mit ihr verbunden werden. Handelt es sich 
bei mehreren derartig auf verschiedener Höhe liegenden Hochbehältern um ein einziges 
Ortsgebiet, so spricht man von verschiedenen Versorgungszonen, welche man für 
besondere Fälle (Rohrbrüche, Feuersbrünste) miteinander durch Schieber verbinden 
kann, wenn die Rohre der unteren Zone dem dadurch in ihnen gesteigerten Druck ge- 
wachsen sind. 
$ 160. Über Versorgungszonen. 
Theoretisch kann man sich ein Stadtgebiet sowohl in vertikale als in hori- 
zontale Versorgungszonen unterteilt denken. Die ersteren kommen am häufigsten 
und zwar bei gebirgigem Gelände vor. Die letzteren finden sich wohl nur in großen, weit 
ausgedehnten Städten. 
Ob im einen oder andern Fall Zoneneinteilung wirklich angewandt wird, hängt 
von gar manchen örtlichen Umständen ab, so daß die Bemerkung Dupuits bezüglich 
der Höhenzonen ganz allgemein beherzigt werden kann. Dupuit ist nämlich der Ansicht, daß 
die Vorteile einer Teilung des Betriebes in der Regelaufden ersten Blick viel 
größer zu sein scheinen, als sie es in der Wirklichkeit bei Be- 
rücksichtigung aller Umstände tatsächlich sind, und daß derjenige, 
welcher nicht genau prüft, Enttäuschungen erfahren und hervorrufen wird. Man muß 
also bei neuen Anlagen mit bestimmtem Wirkungskreise durchaus nicht immer von 
  
  
  
  
 
	        
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