Full text: Verbesserung der Wasserbeschaffenheit. Hebung des Wassers. Aufbewahrung des Wassers. Leitung und Verteilung des Wassers. Literaturverzeichnis (2,b)

  
Außer dem Hauptbehälter, der bei Oberjettingen mit 1200 cbm Nutzraum erbaut 
worden ist, sind im ganzen noch 13 Zwischenbehälter mit einem Gesamtnutzraum von 
2728 cbm vorhanden. Hiervon wurden neun neu gebaut. Die übrigen bestanden schon, 
sie dienten den Wasserleitungen von einigen Gemeinden, welche sich wegen unzureichen- 
der Versorgung gleichfalls der Gruppe anschlossen. Der nutzbare Inhalt sämtlicher 
Behälter beträgt 3928 cbm, was dem dreifachen mittleren Tagesverbrauch der Gruppe 
gleichkommt. Die Lage der neuen Reservoire wurde so gewählt, daß der hydrostatische . 
Druck in den Verteilungsrohrnetzen der zugehörigen Orte nicht weniger als 25 m und ; 
nicht mehr als 80 m beträgt. Bei den Zwischenbehältern wird der Wasserzufluß durch 
selbsttätig regulierende Schwimmerventile dem jeweiligen Verbrauch angepaßt, das 
Hauptreservoir dagegen steht mit der Pumpstation durch einen elektrischen Wasser- 
standsfernmelder in Verbindung. Durch diese Anordnung gestaltet sich der Pumpen- 
betrieb sehr einfach ; denn er braucht nur so lange ausgedehnt zu werden, bis das Glocken- 
signal des Fernmelders die Füllung des Hauptbehälters anzeigt, alsdann sind die sämt- 
lichen Zwischenbehälter gleichfalls gefüllt. 
Die vorhergehende Tabelle ist eine uns vom württembergischen Staatstechniker 
Baurat Groß freundlich zur Verfügung gestellte Übersicht der württembergischen 
Gruppenversorgungen. 
d) Das in Fig. 458 dargestellte Wasserwerk für das nördliche westfälische Kohlen- 
revier ist die bedeutendste Gruppenversorgung Deutschlands. Es versorgt 127 Stadt- 
und Landgemeinden mit den in ihnen gelegenen Bergwerken und industriellen Anlagen. 
Die Hauptverwaltung befindet sich in Gelsenkirchen; es bestehen Betriebsverwaltungen 
in Gelsenkirchen, Castrop, Recklinghausen und Unna. Zur Betriebsverwaltung Castrop 
gehört die Filiale in Herne. Das Versorgungsgebiet der 
Abteilung Gelsenkirchen umfaßt 14 Gemeinden, 
3 Castrop » 48 2» 
n Recklinghausen ,, 12 e 
5 Unna 5 99 » 
Ferner gehört dazu das Wasserwerk in Emden. 
An der Ruhr liegen 4 Pumpstationen, und zwar je eine in Steele, Horst, Witten 
und Langschede, außerdem noch eine Pumpstation an der Lippe bei Haltern. 
Die Leitungsfähigkeit der in Steele, Horst, Witten, Langschede, Haltern und 
Emden-Tergast aufgestellten Maschinen beträgt insgesamt etwa 13000 reduzierte PS. 
Das Rohrnetz im rheinisch-westfälischen Versorgungsgebiete, bestehend aus 
Leitungen von 1000 bis 50 mm lichte Weite, hatte Ende 1911 eine Länge von 1 385 770 m 
und wird gespeist aus 9 Hochreservoiren mit einem Gesamtinhalte von 37 770 cbm. 
Die Pumpstationen an der Ruhr fördern natürlich-filtriertes Flußwasser. Die 
Wassergewinnungsanlagen bestehen aus Sammelgalerien von 1500 bis 800 mm Durch- 
messer, die im Liegenden in einer 6 bis 8 m mächtigen Kiesschicht verlegt sind und denen 
das Wasser von der Ruhr und von künstlich angelegten Filterbecken aus auf eine Ent- 
fernung von etwa 50 m durch die natürliche Kiesschicht zufließt. 
Die Pumpstation in Haltern fördert Grundwasser aus einer ca. 120 m mächtigen 
Sandschicht. Die Wasserfassung besteht an 38 Röhrenbrunnen von ca. 35 m Tiefe. 
Die Brunnen sind durch eine 1515 m lange Heberleitung. von 900 bis 500 mm lichte Weite 
mit den Schöpfbrunnen verbunden. 
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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