Full text: Verbesserung der Wasserbeschaffenheit. Hebung des Wassers. Aufbewahrung des Wassers. Leitung und Verteilung des Wassers. Literaturverzeichnis (2,b)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Sicherung gegen Störungen im Rohrnetze erzielt werden soll. Dagegen vermeidet das 
Fächersystem die zweckwidrige Anordnung der sekundären Radialstränge. Das Fächer- 
system wird daher unbedingt den Vorzug verdienen und nun, nach den Prinzipien aus- 
gebildet, die ich nach Dupuit-Thiem in meinen Arbeiten dargelegt habe, und auf Grund 
dieser Ausbildung nach den von mir gegebenen Formeln berechnet, zunächst ohne die 
Querverbindungen das Minimum an Kosten bringen, mit denen ein den Ansprüchen 
des ungestörten Betriebes genügendes Rohrnetz sich herstellen läßt. Die zusätzlichen 
Querverbindungen zur Sicherung der Versorgung gegen Störungen aber werden ihm 
die Eigenschaft nicht nehmen, das billigste Rohrnetz zu liefern, da bei gleichem Grade 
der Sicherung auch das Kreislaufsystem Erhöhung der Lichtweiten der Peripherial- 
stränge über die berechneten Maße hinaus erfordert und durchaus kein allgemeiner Grund 
dazu vorliegt, daß durch diese Verstärkungen im Kreislaufsystem weniger Mehrkosten 
entstehen. 
Meiner Ansicht nach, die nach einer Bemerkung in dem Prokjete für das Wasser- 
werk Nürnberg auch wohl diejenige von A. Thiem war, hat das Kreislaufsystem nur 
bei Aufbesserung verpfuschter oder unzulänglich gewordener Rohrnetze Berechtigung; 
in einem neuen Rohrnetze ist es unangebracht.‘“ 
Wenn wir nun — auch im Hinblick auf das von Rother ausgebildete Ver- 
fahren, Abschnitt F) und folgende — dafür eintreten, daß man bei Anlage eines Stadt- | 
rohrnetzes vom Fächersystem auszugehen hatt), so leiten uns hierbei noch | | 
folgende Gründe: 
a) Nur beim reinen Fächernetz ist die Strömungsrichtung des Wassers allent- 
halben eindeutig bestimmt und damit der Rechnung zugänglich. 
b) Diese rechnungsmäßige Bestimmtheit geht beim praktisch ausgeführten Fächer- 
netz zwar einigermaßen verloren, die dadurch entstehenden Ungenauigkeiten scheinen 
uns aber nicht so groß zu sein, als sie durch die beim Ringnetz zu stellenden Neben- 
bedingungen auftreten, welche notwendig sind, um die sonst unübersehbar große Anzahl 
von Möglichkeiten einzuschränken. Ist doch sonst eine zutreffende Berechnung des 
Ringnetzes bei der je nach Ort und Menge steten Veränderlichkeit der zahllosen Ent- 
nahmen gar nicht möglich. 
c) Die Methode der Durchmesserbestimmung hat nichts mit den Grundsätzen zu | 
tun, nach welchen die Richtung der Wasserbewegung festgesetzt wurde. (Bei Rother 
ist die entscheidende Kurve nach Dupuits Vorgang eine Gerade, bei Mannes eine kubi- 
sche Parabel.) 
Das Vorstehende läßt sich in den beiden folgenden Sätzen zusammenfassen: 
Bei neuen Rohrnetzen hat man vom Fächersystem auszugehen, 
bei erweiterten oder ursprünglich falsch berechneten Netzen kom- 
men Fächer- und Ringnetze mit allen nicht immer analytisch faß- 
baren Übergangsstufen zwischen beiden Systemen vor, und diese 
werden Koh noch oft — während des Ausbaues einer Stadt — all- 
mählich verändern. 
Man muß daher die Lage der Hauptleitungen dem je eweiligen 
Straßennetz und den örtlichen Gelände- (Höhen-) und Verbrauchs- 
verhältnissen so gut als irgend möglich anpassen, wobei natürlich 
1) Auch Frühling (Östen) geht aus vom Verästelungssystem (Handb. d. Ingenieur- 
wiss. 8. T. 3.Bd. 4. Aufl. 8.101). 
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