Full text: Verbesserung der Wasserbeschaffenheit. Hebung des Wassers. Aufbewahrung des Wassers. Leitung und Verteilung des Wassers. Literaturverzeichnis (2,b)

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angenommen und wird begrenzt durch einen oberen und einen unteren Stellring, der sich 
auf einer Spindel C befindet, die in der Mutter G mit Gewinde eingeschraubt ist. Die Mutter G 
ist in kardanischer Aufhängung (mit übers Kreuz angeordneten Drehgelenken) an den Tra- 
versen E des rings um das Rohr Bin das Filtrat tauchenden Schwimmers befestigt. Der 
Schwimmer ist im Grundriß viereckig wie die Reglerkammer, hat rund 3,3 Quadratmeter 
Fläche und ist aus 4 Millimeter starkem Eisenblech angefertigt; zur Verhütung von Drehungen 
um die Achse bei äußeren Einflüssen wird er noch seitlich durch eine Rolle geführt. Steigt 
oder fällt der Schwimmer, so hebt oder senkt sich auch das Teleskoprohr B, das außer in dem 
T-Stück Anoch einmal oben in der Abdeckung der Reglerkammer bei H mittels der Spindel C 
geführt ist. Die Spindel trägt oben ein Handrad und darunter einen Zeiger 0. Wird das Hand- 
rad und mit ihm die Spindel C in der Mutter G so gedreht, daß die Spindel aus der Mutter 
nach oben heraufgeschraubt wird, so folgt das an der Spindel C hängende Rohr B nach oben 
nach, mit ihm die Überfallschlitze und ebenso auch der erwähnte Zeiger O0. Sind die Schlitze 
endlich so hoch gezogen worden, daß deren Unterkante (die eigentliche Überfallkante) sich 
in gleicher Höhenlage mit dem Wasserspiegel in der Reglerkammer befindet, so hört der 
Erguß des Wassers in das Rohr B auf. Hierbei stellt sich der Zeiger O auf einer Skala N, 
die mit den Traversen des Schwimmers fest verbunden ist, also mit demselben die gleichen 
Auf- und Abbewegungen macht wie die Spindel C, auf den Nullpunkt ein. In diesem Zustande 
fließt kein Wasser über die Überfallschlitze, mag der Wasserspiegel des Filtrats hoch oder 
nieder stehen; denn mit den jeweiligen Veränderungen des Wasserspiegels verändert sich nur 
die Gesamthöhenlage des Schwimmers, der Spindel mit Mutter und Teleskoprohr, und der 
Skala N. Auch ein auf dem Schwimmer rechts befestigter Pegel P wird auf oder ab bewegt, 
je nachdem das Wasser steigt oder fällt. 
Es ist leicht ersichtlich, daß bei der Lindley-Götzeschen Regleranordnung die Menge 
des überfließenden Wassers von den Schwankungen des Filtratstandes unabhängig ist, mögen 
diese von dem wechselnden Rohwasserstande im Filter oder von dem mit der Dauer der Fil- 
tration zunehmenden Filterdruck, der Differenz zwischen Rohwasser- und Filtratspiegel, 
herrühren. Lediglich durch absichtliche Regulierung an dem Handrad der Spindel C kann 
auf die beschriebene Weise eine relative Verstellung der Überfallschlitze im Teleskoprohr B 
gegenüber dem Filtratspiegel erfolgen und diese Verstellung kann an der Skala N leicht 
abgelesen und daher innerhalb der kleinsten Grenzen gehandhabt werden. Die Einteilung 
der Skala N kann auf verschiedene Weise empirisch erfolgen, entweder durch Ablassen 
bestimmter Wasserhöhen bezw. Mengen in bestimmten Zeiten aus dem Filter, dessen 
Flächeninhalt genau genug berechnet worden ist, oder Einlassen des überfließenden Filtrats 
in das Reinwasserbassin, dessen Kubikinhalte von Zentimeter zu Zentimeter Höhe in der 
Regel bekannt sind. 
Statt der Filtergeschwindigkeit, wiein der Figur angedeutet, läßt sich auch die W asser- 
menge oder beide nebeneinander auf derselben Skala N auftragen, da bei jedem Filter die 
Menge des durchfiltrierten Wassers ein Vielfaches der unveränderlichen Filterfläche und der 
jeweiligen Filtergeschwindigkeit ist. Die gezeichnete Einrichtung mit einem Teleskoprohr 
von 300 Millimeter Lichtweite ist nach Götze für ein Filter von etwa 1200 Quadratmeter 
geeignet. An dem Pegel P kann auch der jeweilige Filterdruck abgelesen werden, indem seine 
Skala durch den Spiegel des Filtrats verstellt wird, der Zeiger aber von einem Schwimmer R 
getragen ist, der sich in einem Rohr befindet, das sich mit Rohwasser vom nebenan liegenden 
Filter stetig füllt. Stehen Rohwasserspiegel und Filtratspiegel gleich hoch, herrscht also 
kein Filterdruck, so zeigt der Zeiger auf der P-Skala „Null“. Sinkt der Filtratspiegel infolge 
zunehmenden Filterdrucks, so steigt relativ der Zeiger auf die betreffende Marke. Nach dem 
Stande in der Figur sind 30 Zentimeter Filterdruck abzulesen, entsprechend 30 Zentimeter 
Höhendifferenz des Roh- und Reinwasserspiegels. Außer dem Filterdruckpegel P befindet 
sich in der Reglerkammer noch ein Pegel für Rohwasser, dei rechts vom Schwimmer R die 
absolute Höhe (Meereshöhe) des Rohwasserspiegels im Filter angibt. 
Bei den Filtern der Wientalwasserversorgung werden zwei Zylinder von ungleicher 
Höhe verwendet, und zwar im Anfang’ der Betriebszeit der höhere. Das Umwechseln erfolgt 
ohne Mühe in einer halben Stunde. 
Die Meßvorrichtung mit Teleskoprohren hat den Nachteil, daß sie von der Reibung 
dieser Rohre in deren Führungen abhängt; steigt die Reibung auf ein Maß, dem eine geringe 
Veränderung der Eintauchtiefe des Schwimmers nicht mehr das Gleichgewicht halten kann, 
so entstehen ruckweise Bewegungen des Apparats, und diese sind für den ungestörten Gang 
eines Filters zu vermeiden. 
 
	        
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