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Für groben Sand eek
Bar: scharfen Sand: Jissw ke 2,0
Fir feinen Sand. nl 0,98
Für sehr feinen Sand .. k— 0,37
Es ist klar, daß sich der Durchfluß des trüben Wassers zwischen den Sandkugeln
mit wechselnder Geschwindigkeit vollzieht; die letztere erreicht am engsten Quer-
schnitte ihren höchsten Wert und es wird deshalb, abgesehen von der Oberflächen-
anziehung, dort das geringste Maß der Trübung hängen bleiben. Das größte Maß der
Trübung wird in den zwischen zwei aufeinander folgenden engsten Querschnitten ge-
legenen Einbuchtungen an den Kugeloberflächen anhaften und, weil dadurch mehr
und mehr eine Klärung des von oben nach unten strömenden Wassers bewirkt wird,
in der Nähe der Filteroberfläche ein relatives Maximum von Ablagerung bilden.
Die Grenzen der Filtrationsgeschwindigkeit sind festgelegt durch den
Moment, in welchem die Adhäsion der eben genannten außerordentlich feinen Suspen-
sionen an den klebrig gewordenen Sandkörnchen überwunden wird von der Einnergie ihrer
Bewegung. Es ist selbstverständlich, daß auch hier nur die Erfahrung die richtigen Finger-
zeige liefern kann; es wird darauf ankommen, von welcher Art der benutzte Filtersand
und von welcher Beschaffenheit das zu filtrierende Wasser ist.
In den alten Züricher Filtern, wo das sonst klare Seewasser der Filtration unter-
zogen wird, um makroskopische Organismen und Bakterien zurückzuhalten, können in
24 Stunden 3 bis 12 Kubikmeter Wasser pro Quadratmeter Filterfläche durchgelassen
werden, ohne daß ein Unterschied in dem Filtrationsprodukte wahrzunehmen ist. Es
darf vielmehr als konstatiert angesehen werden, daß das Seewasser bei der Filtration
innerhalb dieser Geschwindigkeitsgrenzen seine sämtlichen Keime an die obere Sand-
schichte des Filters abgibt.
In den Jahren 1886 und 1887 ergab sich bei den Filtern der Stadt Zürich folgendes
Resultat:
1886 Rohwasser i. M.: 159 Keime. ® — 300 mm pro Stunde. Reinwasser i. M. 24 Keime.
1887 Rohwasser i. M.: 246 Keime. % — 200 mm pro Stunde. Reinwasser i. M. 19 Keime.
Die Keimreduktion betrug also im ersten Fall !/,, im zweiten wegen kleinerer
Filtergeschwindigkeit trotz unreineren Rohwassers a
Aus seinen früher wiedergegebenen Resultaten entnahm schon Piefke nachstehende
Regeln für den Betrieb eines Langsamfilters:
„Man eröffnet die Periode mit minimalen Geschwindigkeiten und lasse dieselben,
nachdem man sicher ist, daß sich die Oberfläche des Filters bereits verdichtet hat, all-
mählich auf den bei Einrichtung der Anlage normierten Betrag steigen. Auf dieser Höhe
erhalte man sie gleichförmig !), bis sich ein intensives Wachsen der Drücke einstellt.
Alsdann vermindere man sie wieder und lasse das Filter unter Innehaltung eines mäßigen
Maximaldrucks sich todarbeiten, falls man es nicht vorzieht die Reinigung schon ein paar
Tage früher vorzunehmen. Ganz verwerflich ist ein beliebiger und plötzlicher Wechsel
der Geschwindigkeit.“
Daß eine vorsichtige Veränderung der Geschwindigkeit wohl angängig ist, zeigt
das Beispiel des Hamburger Filterbetriebs, vgl. Seite 57. Auch in Berlin muß häufig
3 bis 4 mal in 24 Stunden die Filtergeschwindiskeit geändert werden (Journ. f. Gasbel.
!) Dies ist aus Betriebsrücksichten nicht immer möglich.
Lueger-Weyrauch, Wasserversorgung II. 2. Aufl. 4