67
so lange dauern als bisher, ist einfacher und sicherer und die Ersparnis an reinen Betriebs-
kosten beträgt 50 Prozent.
Eine Abbildung der Züricher Anlage findet sich in Weyl, Betriebsführung städtischer
Wasserwerke Seite 59.
Dasselbe System der Filterreinigung wird bei den Puechfiltern angewandt. Auch
bei den Vorfiltern der Wientalwasserversorgung ist es benützt; worden, vgl. Österr.
Wochenschr. f. d. öffentl. Baudienst 1908, Seite 110. Die Druckluft liefert dort ein von
2 Benzinmotoren zu je 20 PS angetriebener Kompressor. Die Druckluft wird durch ein
250 mm-Rohr, das in 2,5 m Höhe über der Sohle quer durch die Filteranlage führt,
zugeleitet. Von diesem Rohre zweigen für jede Kammer zwei an den beiden Längswänden
der Kammer befestigte, etwa 1,70 m über der Sohle liegende 200 mm-Rohre und von
diesen, durch vertikale Rohrstücke verbunden, zwei nahe der Sohle liegende Längsrohr-
stränge von 80 mm Lichtweite ab. Diese geben die Luft an einzöllige gelochte Schmiede-
eisenrohre weiter, welche in 10m Abstand quer auf der Schotterschichte der Filter-
kammer aufliegen. Die Reinigung, die zweimal wöchentlich nötig ist, kostet jedesmal
nur 1,5 K (ausschließlich der Kosten für das Waschwasser).
8. Das Kröhnke-Filter, früher von der Allgem. Städtereinigungsgesellschaft in Berlin
gebaut und in Fig. 36 durch Längsschnitt und Ansicht dargestellt, besteht aus einer ge-
schlossenen horizontalen Trommel, die sich um zwei Endzapfen drehen läßt und das Filter-
gehäuse bildet. Im Innern
ist die Trommel durch Fig. 36.
vertikale Querwände aus
Siebblechen so geteilt, daß
sich scheibenförmige Kam-
mern bilden, die abwech-
selnd mit Sand und Wasser
gefüllt sind. In dem Längs-
schnitt der Figur tritt
rechts durch den hohlen
Zapfen der Trommel das
trübe Wasser in der Pfeil-
richtung zunächst in einen
am Trommeldeckel aufge-
gossenen Kanal, der die
einzelnen Wasserkammern
miteinander an der unteren Trommelseite verbindet. Aus den Wasserkammern tritt das
Wasser durch die Siebbleche in die Sandfüllungen, aus diesen in die zwischenliegenden
Reinwasserkammern, die aber nur auf ihrem unteren Drittel mit durchlässigen Siebblechen
versehen sind, damit auch das oberhalb des Sandes auftreffende Trübwasser die Sand-
schicht durchfließen muß. Die Reinwasserkammern werden am oberen Trommelrande
mit einem ähnlichen Kanal in Verbindung gebracht, in welchem das filtrierte Wasser
dem linkseitigen Hohlzapfen der Trommel zufließt, von wo ab es zum Gebrauche weiter-
geleitet werden kann. — Nach eingetretener Verschlammung des Filters wird die Rich-
tung der Wasserströmung durch dementsprechende Schieberstellungen umgekehrt, so daß
das reine Wasser (unter Druck) von der linken Seite her durch den hohlen Tragzapfen der
Trommel, durch den oberen Verbindungskanal, die anschließenden Reinwasserkammern,
die Sandfüllungen und durch den unteren Verbindungskanal nach dem rechtseitigen Hohl-
zapfen fließt und hier durch eine Abzweigung die Schlammbrühe zum Abfluß bringt. Bei
dieser ganzen Waschprozedur wird das Trommelfilter mittels eines aus der Ansicht erkenn-
baren Zahnrad- und Kettengetriebes langsam gedreht, so daß die Sandkörner übereinander
stürzen und sich des angesetzten Schlammes leichter entledigen können. — Das in der Figur
dargestellte Filter ist ein vierfaches, d. h. es sind 4 Sandfüllungen vorhanden; die Hälfte der
Kammern ergibt ein zweifaches Filter. Die Sandfüllungen bieten dem Wasserstrom zwei
Filterflächen dar, eineim Kreisabschnitt von der Seite her und einein der oberen Horizontal-
Hr
|
|
\
[N