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seine Leistung gegenüber der gerechten Anforderung des
Verkehrs durchaus ungenügend ist und welches auf die
wünschenswerthe Entwickelung des letzteren ge adezulähmend
zurückwirkt.
Bei einigermaassen unbefangener Beobachtung der Ver-
kehrsverhältnisse in den Millionenstädten muss sich selbst
‘dem denkenden Laien die unabweisbare Ueberzeugung auf-
drängen, dass die Leistungsfähigkeit der Tramway als einziges.
Verkehrsmittel ihre Grenze erreicht hat. Schon heute wird
der Pferdebahnbetrieb durch Lastwagen, welche nicht schnell
ausbiegen können, durch Fiaker und Equipagen, welche an
frequenten Punkten in ununterbrochener Reihe die Geleise
kreuzen, oft in bedenklicher Weise beeinträchtigt. Fast
jeder Strassen-Unfall, sei es ein gestürztes Pferd oder ein
festgefahrener Lastwagen, hat zur Folge, dass die Pferde-
bahngeleise auf kürzere oder längere Zeit, oft viertelstunden-
lang gesperrt werden.
Auch die gegenseitige Behinderung der Pferdebahn-
wagen in den Geleiskreuzungen und Weichen ist nicht
ausser Betracht zu lassen. Dazu kommt, dass Pflaster-Aus-
besserungen in den Geleisen jedesmal zum Schrittfahren
zwingen, dass ferner Strassen-Umpflasterungen und Rohr;
legungen oft zur Anlage provisorischer Ausweichungen und
zum eingeleisigen Betriebe zwingen.
Endlich sind Schneewehen und Glatteis häufig genug
Veranlassung zu Betriebs-Erschwernissen, welche der Be-
triebs-Einstellung fast gleichkommen.
Das Bedenkliche derartiger Betriebs- Störungen liegt
darin, dass dieselben in demselben Maasse wachsen, wie der
Verkehr wächst, resp. gerade dann auftreten, wenn der
grösste Andrang des Publicums stattfindet (z. B. bei Schnee-
sturm).
Während einerseits die Anforderungen an die Leistungs-
fähigkeit: der Tramway in stetem Wachsen begriffen ist,