Der Einzelwagen, welcher seinen Motor mit
sich führt, dürfte als zweckmässigstes Ver-
kehrsmittelfüreineLocalbahn zu betrachten sein, und
auch den Anforderungen des Massenverkehrs Genüge leisten,
wenn die Möglichkeit vorgesehen wird, aus den Einzel-
wagen erforderlichen Falles Züge formiren zu können.
Anderseits besitzt der Einzelwagen, mit in dem
Schwerpunkte des Gefährtes placirtem Motor die Befähigung
zur Ueberwindung von localen Schwierigkeiten, welche sich
in Wien entgegenstellen. — Es genügt, darauf hinzuweisen,
dass die Tractionswiderstände in den Curven mit der Länge
des Zuges und mit Verringerung des Radius wachsen, um
die Vorzüge des Betriebes mit Einzelwagen oder mit
gekuppelten Wagen, von denen jeder seinen eigenen Motor
führt, evident zu machen. Es liegt nicht das geringste Be-
denken vor, bei einem derartigen Betriebe mit Minimal-
radien weit unter das Maass herunterzugehen, welches für
Locomotivbahnen noch für zulässig gilt.
Die Minimalradien der Localbahn müssen derart be-
messen sein, dass es noch ausführbar ist, den oft winkligen
Strassenzügen zu folgen, sie müssen anderseits im Hinblick
auf die beabsichtigte grössere Fahrgeschwindigkeit grösser
sein, als die der 'Tramway.
Die vorstehende Skizze der zweckmässigsten Stadt-
bahn für Localverkehr bedarf im Hinblick auf die localen
Verhältnisse Wiens noch einiger Federstriche zur Vervoll-
ständigung.
Eine Stadtbahn, welche sich die Aufgabe stellt, die
Innenstadt zu erschliessen und die Bezirke unter einander
zu verbinden, kann weder eine ausschliessliche 'Tiefbahn,
noch auch lediglich eine Hochbahn sein. In Anbetracht des
Umstandes, dass die Innenstadt an der Nordseite auf einem
ca. 9 M. hohen Uferrande liegt, auf der Südseite aber
unantastbare Avenuen und Parkanlagen aufweist, ist es an-