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und Dampf, noch Verbrennungsgase verursacht,
welche den Aufenthalt in Eisenbahn-Tunnels allerdings sonst
unangenehm machen. Zudem ermöglicht die geringe Con-
structionshöhe der Decke die Anordnung einer sehr kräftigen
Ventilation. Es wird beabsichtigt, in nicht zu grossen Ent-
fernungen in einzelne Deckenfelder durchbrochene Platten
nach Art der Canalgitter einzulegen, welche den Strassen-
verkehr in keiner Weise beeinträchtigen. Unter diesen
durehbrochenen Platten sind Kasten projectirt, deren Böden
die durchfallenden Substanzen auffangen, während durch die
jalousieartigen Wände die Luft hinausgetrieben oder an-
gesogen wird, je nachdem der an dem Kasten vorbei-
fahrende Wagen sich demselben nähert oder sich entfernt.
Im Uebrigen dürfte der Tunnel mit 37 M. Licht-
höhe, welche die der meisten Wohnzimmer übertrifft, durch-
aus nicht einen beengenden Eindruck hervorbringen, da
während der Fahrt durch denselben selbstverständlich elek-
trische Beleuchtung funetioniren wird.
Der Viaduet muss in der Strasse möglichst unbe-
deutend erscheinen, er muss zu dem Zwecke in seinen
Dimensionen thunlichst beschränkt, in seiner Construction
fhunlichst durchsichtig gehalten werden. Das Erstere dürfte
erreicht sein, indem der Viaduct Stützweiten von 16°5 M.
bei nur 25 M. Intercolumnienbreite der Säulenpaare auf-
weist und eine Planumsbreite von nur 4'2 M. Die Durch-
sichtigkeit der Construction wurde erzielt durch Anordnung
thunlichst weniger und einfacher Constructionstheile. Unter
jedem Geleis liegt nur ein Hauptträger, welcher, um niedrig
zu erscheinen, in das Geleis hineinragt. Um die Querver-
bindungen in möglic ;hst grossen Entfernungen anordnen und
die Felder des Hauptträgers recht weitmaschig gestalten zu
können, wurde ein eiserner Langschwellen-Oberbau in Aus-
sicht genommen, welcher für eine elektrische Bahn ausser-
dem den Vortheil eines grossen Leitungsquerschnittes mit
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