Full text: Motoren und Hülfsapparate für elektrisch betriebene Hebezeuge

  
  
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Werke Fischer-Hinnens auf S. 270, sowie in Fig. 8, die einen 
Motor der Westinghouse und Baldwin Co. in den Vereinigten 
Staaten darstellt (s. deren Katalog). Die Elektrizitäts-A.-G. 
vorm. Kummer & Co. 
in Dresden erstrebt in 
ihrer Eta-Form, Fig. 10, 
funkenlosen Gang bei 
jeder Belastung und 
gleichbleibender Bür- 
stenstellung durch Ver- 
ringerung des magneti- 
schen Widerstandes, in- 
dem sie — ähnlich wie 
auch Eickemeyer — die 
Feldspulen über den 
Anker hereinschiebt, nnd erzielt hiermit gleichzeitig geringen 
Energieverbrauch für die Erregung. 
6) Die Umlaufzahl des Motors mache man verhältnis- 
mäfsig niedrig; bei Schneckenbetrieb ist allerdings, wie später 
erörtert werden wird. im Auge zu behalten, dass der Nutzeffekt 
der Schnecke mit zunehmender Geschwindigkeit zunimmt. 
Für die hier inbetracht kommenden Fälle dürfte die Um- 
drehungszahl zwischen 
Fig. 11. 500 und 1000 liegen. 
ce > Ein bequemes Mittel zur 
E, 
Fig. 10. 
  
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Verminderung der Unı- 
laufzahl liegt im Bau 
mehrpoliger Motoren. 
Sn Ein vierpoliger Motor 
läuft bei sonst gleichen 
ke J Verhältnissen mit der 
halben Geschwindigkeit 
[ | wie ein zweipoliger. Um 
einen gedrängten Bau zu 
erzielen, empfiehlt sich die Benutzung von Folgepolen, Fig. 11, 
wie beim neuen Sprague-Motor, oder von Polpaaren mit nur 
einer Erregerspule. Obwohl Motoren mit hoher Umlaufzahl 
kleiner und billiger ausfallen und höhere Nutzeffekte haben, so 
ist dieser Gewinn doch meist hinfällig, da das umfangreichere 
Vorgelege viel Kraft verzehrt. Aufserdem ist es bei hohen 
Geschwindigkeiten von gewissen Umlaufzahlen ab sogar fast 
unmöglich, geräuschlosen Gang des Räderwerkes zu erzielen. 
Ein Motor von kleiner Umdrehungszahl und grofsem Anker- 
durchmesser hat überdies bei gleicher Leistung den wesent- 
lichen Vorteil eines gröfseren Anzugmoments. Die Dreh- 
momente sind hierbei einfach umgekehrt proportional den 
Umlaufzahlen. Das Anzug- oder Drehmoment M im all- 
gemeinen wird durch die Beziehung 
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in absolutem Mafse ausgedrückt, wobei p die Polpaarzahl, 
Z die Ankerwindungszahl, J den Ankerstrom und Ä die 
Kraftlinienzahl bedeutet. Ein grofses Anzugmoment erzielt 
man demnach in erster Linie durch kräftigen Ankeranlauf- 
strom J. Obgleich dies einen gewissen Stromstols auf das 
Netz bedeutet, tritt der Strom gewöhnlich gewissermafsen 
von selbst in erheblicher Stärke beim Anlauf in Wirksamkeit. 
Bevor sich nämlich der Anker dreht, besitzt er die bei 
der Drehung entstehende gegenelektromotorische Kraft 
nZK 
noch nicht (n = Min.-Umdr.). Es wird sich also beim Ein- 
schalten ein kräftiger, jedenfalls noch durch Anlasswiderstand 
zu vermindernder Strom einstellen. Im Reihenmotor, dessen 
Erregerwicklung hinter den Anker geschaltet ist, fliefst dieser 
starke Strom J auch durch die Feldwicklung und erzeugt 
dort nach Mafsgabe der Fig. 1 eine bedeutende Kraftlinien- 
zahl, die dem Normalbetriebe gegenüber um so beträchtlicher 
wird, als die Eisenabmessungen reichlich gewählt sind und 
die Induktionssteigerung hierdurch nicht so rasch auf dem 
obersten Aste der Fig. 1 zu Ende kommt. Das Anzug- 
moment eines Reihenmotors ist demnach weit gröfser als das 
eines Nebenschlussmotors, dessen Kraftlinienzahl X sich so 
gut wie gleich bleibt. Für letzteren kann man deshalb, um 
  
  
von vornherein eine grolse Kraftlinienzahl und geringen An- 
laufstrom J zu bekommen, die Induktion anf dem oberen 
Aste, Fig. 1, wählen. Hat ein Motor irgend welche Regulir- 
vorrichtung zur Aenderung der Kraftlinienzahl X, so ist sie 
für den Anlauf stets auf den gröfsten Wert von Ä einzustellen. 
Nebenschlussmotoren mit zwei getrennten Ankerwicklungen 
lässt man jedenfalls mit beiden in Reihe anlaufen, da dies 
eine Vergröfserung von Z und damit von J/ zur Folge hat. 
Einige wenige zusätzliche erregende Reihenwindungen, die 
abschaltbar anzubringen sind, erhöhen das Anzugmoment 
eines Nebenschlussmotors ganz wesentlich. 
Der Nutzeffekt des Motors soll bei verschiedenen Be- 
lastungen gut sein; bei Normalbelastung für die hier in Frage 
kommenden Grölsen soll er etwa 90 pCt, bei '/s dieser Belastung 
noch mehr als 70 pCt betragen. Diese Eigenschaft ist ein Vor- 
teil des elektrischen Betriebes gegenüber dem üblichen hydrau- 
lischen, dessen gesamter Nutzeffekt bei Vollbelastung eher 
grölser ist als der einer elektrischen Anlage. Mit abnehmen- 
der Belastung nimmt er jedoch viel rascher ab, da eben bei 
jeder Belastung die gleiche Wassermenge gebraucht wird. 
Für alle Anlagen, bei denen die Geschwindigkeit nicht 
unbedingt überwacht werden kann oder die geringste Belastung 
nicht grofs genug ist, um zu verhindern, dass der Motor durch- 
geht, aber wo man sich nicht der Unannehnlichkeit einer Be- 
triebsunterbrechung durch die Sicherheitsvorrichtungen aus 
diesem Grunde aussetzen kann, ist der Reihenmotor, und damit 
auch der mit einer starken zusätzlichen Reihenwicklung ver- 
sehene Motor mit gemischter Wicklung, ausgeschlossen. Er 
bietet jedoch die Vorteile, rasch und ohne Stols selbst bei be- 
deutender Ueberlastung anzulaufen und im allgemeinen wenig 
Funken zu geben, da sich Schenkel- und Ankerfeld bei 
richtiger Konstruktion innerhalb gewisser Grenzen proportional 
ändern. Seine Umlaufzahl ist recht bequem zu regeln und 
seine Bedienung einfach. Für Krane und Lastaufzüge, die 
ja zweckmäfsig gröfsere Lasten bei kleineren Geschwindig- 
keiten, wie sie der Reihenmotor von selbst ergiebt, befördern, 
ist dieser ebenso wie der gleichsinnig geinischt gewickelte 
Motor ganz am Platze; hat man zum Lastheben und -senken 
einen umsteuerbaren Motor nötig, so ist der Reihenmotor 
jedenfalls ausgeschlossen. Für genau haltende Aufzüge mit 
regelmäfsigem sicherem Gange kommt nur der Nebenschluss- 
motor in Frage, der bei wachsender Belastung nur um wenige 
Umdrehungen nachlässt und nie durchgehen kann. Einwerfen 
lässt sich gegen den Nebenschlussmotor aulser dem geringeren 
Anzugmoment nur, dass seine Erregerwicklung sorgfältigere 
Isolation erheischt als die des Reihenmotors, dass sie über- 
haupt kaum so fest und sicher herzustellen ist und mehr 
Platz erfordert, sodass der ganze Motor teurer wird. Zu- 
gunsten des Nebenschlussmotors lässt sich noch anführen, 
dass sein Nutzeffekt bei geringen Belastungen gröfser ist als 
der des Reihenmotors, und dass er unter Umständen ins Netz 
zurückarbeiten kann, wie das noch erörtert werden wird. 
7) Die verschiedenen Möglichkeiten einer Geschwindigkeits- 
änderung folgen aus der nach Gleichung (4) sich ergebenden 
Beziehung 
3-6. 8041109 e 
lg re (5). 
Bei der üblichen Verteilung mit konstanter Klemmen- 
spannung, von der sich die elektromotorische Kraft E& nur 
um den geringen, allerdings mit zunehmender Belastung 
wachsenden Betrag des Spannungsabfalls durch Ankerverluste 
unterscheidet, nimmt der Strom des Reihenmotors und danıit 
K mit der Belastung zu; also wird nach (5) mit zunehmender 
Belastung die Umlaufzahl kleiner. Die Geschwindigkeits- 
charakteristik, Fig. 121), giebt als Kurve I in Abhängigkeit 
von der Umlaufzahl ein Bild der einem Reihenmotor bei ver- 
schiedener Belastung zuzuführenden Energie. Die Kurve des 
Drehmoments ist der Kurve I ganz ähnlich. Kurve II stellt 
die vom Motor geleistete mechanische Energie in PS dar. 
Bei konstantem Belastungsmoment verbraucht der Reihen- 
motor bei jeder Spannung den gleichen Strom, da nach (3) 
für ihn gilt: 
) Kapp, Elektrische Kraftübertragung. 
 
	        
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