Full text: Motoren und Hülfsapparate für elektrisch betriebene Hebezeuge

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der Fig. 1 angehört, ändern ihre Umlaufzahl mit der Be- 
lastung weniger. Innerhalb beschränkter Grenzen, welche 
durch die eintretende Schwächung des Feldes gesteckt sind, 
ist es möglich, die Umdrehungszahl mittels des Nebenschluss- 
widerstandes zu verändern, der so zu bemessen ist, dass er 
auch bei Dauerstellung auf den ersten Köntakten, wo am 
wenigsten Widerstand vorgeschaltet und so der Strom am 
grölsten ist, keine unzulässige Erwärmung 
Fig. 47: zeigt. In den Vereinigten Staaten scheint 
eine ähnliche Regulirung durch Kraft- 
MW linienänderung vermittels Parallelschal- 
tung abgestufter Erregerwicklungen nach 
Malsgabe der Fig. 17 sich Eingang zu 
I YW— verschaffen. Neueren Mitteilungen von 
Baxter in der Electrical World zufolge 
lassen sich bei Wahl entsprechender 
DUMM Eisenquerschnitte durch Anordnungen, wie 
sie Fig. 18 und 19 veranschaulichen, Ge- 
schwindigkeitsabstufungen im Verhältnis 
1:6 erreichen. Zunächst liegen in Fig. 18 
die Spulen I, II, III hintereinander, dann 
werden I und II parallel hinter III ge- 
legt, schliefslich wird nach Fig. 19 alles 
parallel verbunden. Da bei gleicher Be- 
messung der 3 Spulen die Abstufungen 
sich ungleichförmig gestalten würden, sind jene in der ange- 
deuteten Weise verschieden grofs gewählt. Geringere Aende- 
rungen der Umlaufzahl lassen sich auf jeder Stufe durch den 
Rheostaten R bewerkstelligen. Unvorteilhaft ist es, die Ge- 
schwindigkeit dadurch zu vermindern, dass man die Klemmen- 
spannung mittels eines Vorschaltwiderstandes im Anker- 
  
  
   
stromkreise verringert; dies erfordert zugleich kräftige, teuere 
Widerstände. Eine recht ausgiebige Regulirung ist durch 
Aenderung der Ankerwindungszahl Z möglich; man giebt dem 
Motor zwei Kollektoren mit je einer Ankerwicklung, die sich 
beliebig einzeln oder gruppenweise verwenden lassen. Sind 
z. B. die beiden Wicklungen gleich, so ergiebt sich bei Hinter- 
einanderschaltung die halbe Umlaufzahl wie bei Benutzung 
nur einer Häfte oder beider in Parallelschaltung. Fig. 20 
und 21 zeigen eine Ausführung der Berliner Maschinenbau-A.-G. 
vormals L. Schwartzkopff!). In Fig. 20 ist Hı der zum An- 
lassen dienende Schalthebel, #5 stellt auf bestimmte Umlauf- 
zahlen ein. Da eine Aenderung der Ankerwindungszahl bei 
gleichbleibendem Felde eine Aenderung der neutralen Zone 
und infolgedessen Funken an den Bürsten bedingt, so ändert 
man gemäls der Anordnung in Fig. 21 mit dem Ankerstrom- 
kreise auch die Stärke des magnetischen Feldes. Bewegt 
man in Fig. 21 den Hebel #, nach rechts, so fliefst zunächst 
ein Teil des Stromes vom Netz durch W>, die Erreger- 
wicklungen E, und Es, den ganzen Widerstand W3 nach 
Schiene II und Bürste 4 ins Netz zurück. Führt man den 
Hebel ZH, etwas weiter, so schliefst man einen Stromkreis 
über den nach und nach auszuschaltenden Anlasswiderstand 
Wı, Bürste 1 und 2 nach der einen Ankerwicklung M1, 
Bürste 5, Schiene II und Bürste 4 an das Netz; zugleich 
liegt die andere Ankerwicklung M; parallel zu M, an den 
Schienen I und II. Der Motor macht dann 3200 Min.-Umdr. 
Wird der Hebel Zı in seine Ruhelage zurückgedreht, so klinkt 
er den die Scheibe S hemmenden Schlagbolzen s aus, sodass 
S$ etwa soweit gedreht werden kann, bis a auf « liegt. 
1) Hlektrot. Z. 1895 $. 695. 
  
Hebel Hr, Fig. 20, liegt an der Scheibe S, Fig. 21. Der 
Betrieb ist nun ganz ähnlich wie vorhin, es liegt jetzt nur 
nicht der ganze Widerstand w; vor der Erregung. Die 
Umlaufzahl beträgt 2400. Wird die Scheibe S noch weiter 
verschoben, sodass @ auf cz liegt, so kommen die Bürsten 
3 und 5 auf die Schiene III zu liegen und die beiden Anker 
M;, und Ms sind hintereinandergeschaltet. Der Motor macht 
1600 Min.-Umdr. Kommt a auf c, zu liegen, so verringert 
Fig. 94; 
dig. DD. 
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Erregun 
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sich die Umdrehungszahl auf 800. Eine gewisse Geschwindig- 
keitsregelung, wie sie z. B. von Bauch patentirt ist, lässt sich 
durch Veränderung der Bürstenstellung erzielen. Gemäls 
Fig. 22 kann durch Unterteilung der Pole und Anbringung 
von Hülfspolen etwas Aehnliches erreicht werden, wenn 
man an Stellen diametral gegenüber- re : 
liegender Pollücken der unterteilten Fig. 22. 
Pole ein- und abschaltbare Bürsten- 
paare anbringt. Am einfachsten ge- 
staltet sich indessen diese Regelung, 
wenn man, wie gezeichnet, ein Bür- 
stenpaar verwendet und mehr oder 
weniger Hülfspole zur Verschiebung 
der neutralen Zone erregt. Ein bei 
Gleichstrommotoren bis jetzt selten 
verwendetes Mittel besteht in der 
Aenderung der Polzahl: ein vierpo- 
liger Motor läuft etwa halb so schnell wie ein gleicher 
zweipoliger. Die Union Elektrizitäts-Gesellschaft in Berlin 
baut Motoren dieser Art nach Essberger')., Die Fig. 23 
bis 23 erläutern diese Schaltweise. Fig. 23, 24 und 
sind zweipolig; in Fig 24 wird die Erregung durch einen 
Rheostaten R verringert; in Fig. 25 sind zwei Erregerspulen 
  
‚ überhaupt abgeschaltet, was allerdings bei gleichbleibender 
Klemmenspannung von geringem Werte sein dürfte, da ein- 
fach der doppelte Erregerstrom zum Fliefsen kommt, sodass 
die Amperewindungen konstant bleiben. Fig. 26, 27 und 28 
sind die zugehörigen vierpoligen Schaltungen. — Durch die 
zahlreichen nunmehr aufgeführten Hülfsmittel ist jedenfalls 
auch für den Nebenschlussmotor eine allgemein befriedigende 
Lösung gegeben. 
8) Von der richtigen Bemessung der Anlasswiderstände 
hängt das stofsfreie und zuverlässige Wirken einer Motoren- 
anlage ganz wesentlich ab. Der erste Kontakt soll soviel 
Widerstand vorschalten, dass gerade ein kräftiges Anzug- 
moment in Wirkung tritt und der Motor unbedingt anläuft, 
ohne dass jedoch auf das Netz ein störender Stromstofs aus- 
geübt wird. Die weiteren Abstufungen — es genügen 4 bis 
9 — sind so zu bemessen und der Reihe nach auszuschalten, 
dass der Strom mit zunehmender Geschwindigkeit sich annä- 
hernd gleich und gleich dem normalen bleibt oder allmählich 
nach einer Geraden ansteigt, wobei die Beschleunigung gleich 
1 2.1896.8. 178, 
 
	        
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