Full text: Beiträge zur physischen Anthropologie der Deutschen, mit besonderer Berücksichtigung der Friesen

   
     
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
     
  
   
   
   
ni 240 Vırcmow: Beiträge zur physischen Anthropologie 
Die Sporen sind ziemlich vollständig und mit reichlicher, grau- . 
grüner Patina bedeckt. Sie haben kurze, kegelförmige Stacheln von 25 Mm. 
i Länge und sehr lange Arme, welche jederseits am Ende in eine nach innen 
abgeplattete, nach aufsen mit ein Paar Querwülsten versehene Anschwel- 
lung auslaufen. Der mittlere Längsdurchmesser ihrer Ausbuchtung be- | 
träst 95:.Mm. — 
  
  
  
Ueber die jetzt oldenburgischen Theile des alten Friesenlandes, \ 
| namentlich über die Kreisgruben in den Watten und über die Altfunde 
| im Jeverland, besitzen wir ausführliche Darstellungen des Hrn. von Al- 
| ten!). Leider berühren dieselben die eigentlich anthropologischen Fra- 
| | gen nur nebensächlich. Und doch ist gerade in diesen Landestheilen, | 
| | welche zum grofsen Theil dem alten Rustringen angehören, eine nicht 
kleine Zahl gut bestimmter Schädelfunde vorhanden, welche eine beson- 
| dere Aufmerksamkeit verdienen. 
Schon vor längerer Zeit?) habe ich aus ihnen die in alten Stein- 
särgen gefundenen menschlichen Schädel hervorgehoben, zumal deshalb, 
weil unter ihnen eine eigenthümliche srofsköpfige Varietät vorkommt, 
welche als eigentliche Kephalonen bezeichnet werden kann. Obwohl 
man die Zeit nicht genau bestimmen kann, in welche diese Steinsärge ( 
zu setzen sind, so sprechen doch zahlreiche Umstände dafür, dafs sie der 
ersten christlichen Zeit, etwa dem 9. bis 11. Jahrhundert angehören. ] 
Sonderbarerweise haben wir bis jetzt keine Gegend in Deutschland, wo | 
sie häufiger angetroffen sind, als das alte Rustringer Land, das doch an 
| Steinen so arm ist. Offenbar sind letztere von weit her eingeführt, sei es 
über See, sei es aus den oberen Weser-Gegenden. Fast alle diese Särge 
sind gegenwärtig im Oldenburger Museum vereinigt, wo sich auch die | 
Mehrzahl der zu ihnen gehörigen Schädel findet. Ich habe daher im ( 
za Mena SAnHBITeı 2 an n 
, 
1) Fr. v. Alten, Archiv für Anthropologie 1874. Bd. VI. 8: 187. | 
2) Verhandlungen der Berliner anthropologischen Gesellschaft 1872. S. 78. (Zeit- 
| schrift für Ethnologie Bd. 4). Ebendaselbst 1874. 8. 244. (Zeitschr. f. Ethnol. Bd. 6). N 
| Die fünfte allgemeine Versammlung der deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Eth- 
nologie und Urgeschichte. Dresden 1874. 8:18:
	        
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