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der ‘Deutschen, mit besonderer Berücksichtigung der Friesen. 8315
Hr. Barnard Davis bestimmte einen Schädel von Hindelopen zu
1733, einen von Bolsward zu 1753 OCub. Cent. (S. 160); Hr. Sasse giebt
die Maxima seiner Bolsward-Schädel zu 1725 und 1675, das Mittel zu
1519 an (8. 163). Das höchste Maafs, 2050 Cub. Cent., erhielt Hr. Gil-
demeister bei dem Steinsargschädel von Bremen ($. 284).
Es sind dies ganz ungewöhnlich hohe Maafse, zumal wenn man
erwägt, dals unmittelbar daneben, namentlich weibliche, Schädel von so
geringem Inhalt vorkommen, dafs man sie (im weiteren Sinne des Wortes)
fast microcephal zu nennen geneigt sein könnte. Der Schädel der Mar-
kerin hat nur 1150, der Warga-Schädel Nr. VI und der Willehadi-Schädel
Nr. I nur 1205, der AnkumSchädel Nr. VII nur 1250 Cub. ent.
Es besteht demnach in beiden Richtungen eine gewisse Abnormität.
Aber ist diese Abnormität eine krankhafte? Mit anderen Worten,
liest eine bestimmte Krankheit diesen Abweichungen, namentlich der Ma-
krocephalie zum Grunde? Die Zahl der möglichen pathologischen Fälle ist
nicht grols. Zunächst wird man immer an Hydrocephalie denken. Indefs
habe ich früher 1) gezeigt, dafs die interstitielle Hyperplasie des Gehirns
ganz ähnliche Folgen hat, wie die Ansammlung von Flüssigkeit in den
Hirnkammern. Nichtsdestoweniger unterscheiden sich beide Zustände durch
mancherlei Merkmale, insbesondere durch die geringere basilare Ausbildung
des hydrocephalischen Schädels. Insbesondere wächst das Os tribasilare
nicht in dem Maafse bei Steigerung des inneren Druckes, wie die Schädel-
dachknochen. Nun sehen wir aber durchweg bei den makrocephalen Schä-
deln, die uns hier beschäftigen, eine grofse Länge der Basilarknochen, zum
Beweise, dafs auch sie an der Grölse des Schädelraums betheiligt sind.
Können wir daher das Wasser als Motiv der Vergröfserung aufser
Berechnung lassen, so entsteht die Frage, ob die auffällige Vergröfserung
des Schädelraums durch wahre oder durch falsche Hypertrophie des Ge-
hirns zu erklären ist. Diese Frage läfst sich ohne den Besitz der Ge-
hirne nicht mit Zuverlässigkeit beantworten, und in dieser Beziehung steht
unser Wissen erst am Anfange. Ich will keineswegs behaupten, dafs die
grolsen Friesenschädel wahre Kephalonen seien und dafs die Gröfse ihres
Schädelraums allein durch eine gröfsere Anhäufung nervöser Substanz
!) Entwickelung des Schädelgrundes $. 99.