der Deutschen, mit besonderer Berücksichtigung der Friesen. 331
Man ersieht aus diesen Zahlen, dafs im Allgemeinen das Hinter-
hauptsloch bei den Männern länger und breiter ist, als bei den Weibern,
wobei der Breitendurchmesser jedoch um so viel mehr vorherrscht, dafs
auch der männliche Index etwas grölser ist, als der weibliche. Bei den
eingedrückten Schädeln ergeben sich folgende Zahlen:
Länge Breite Index
des Hinterhauptsloches
I) wa l. .. 9 31 100,0
27. Dremen’V 72,2 52% 7792 26 81.2
3) Br. Bleikeller' . .. 40 34 85,0
4) Br. Rathskeller . . 37 34 91,8
35) Ankum VI 272°. 299 38 18,8
Mittel: 364 934. 8735,
Was hier am meisten in das Auge fällt, das ist der Mangel einer
zahlenmälsig darzulegenden Verengerung des Hinterhauptsloches. Die
beiden unter 1 und 2 aufgeführten Schädel haben freilich ein schmales,
aber zugleich auch ein so kurzes Loch, dafs ihre Indices keineswegs niedrig
sind. Der Warga-Schädel giebt sogar den höchsten Index der ganzen
Reihe. Aber dies ist offenbar ein ursprünglicher Zustand und kein er-
worbener. Als solchen könnte man höchstens das Verhältnifs des Ankum-
Schädels bezeichnen, bei dem eine grofse Länge mit einer mäfsigen Breite
zusammentrifft. Indefs beweist dieser Fall wenig, da die Gesammtzahlen
der eingedrückten Schädel vielmehr über dem Mittel der sämmtlichen
Schädel stehen, ja der mittlere Index von 87,3 weit über das Mittel
hinausgeht.
Es mufs dabei bemerkt werden, dafs die Breite des Hinterhaupts-
loches jedesmal dicht hinter den Gelenkhöckern gemessen ist, und dafs
daher die Gröfse des Raumes zwischen den Gelenkhöckern selbst weder
durch das Breitenmaafs, noch durch den Index ausgedrückt wird. Es
kann also hier immerhin eine beträchtliche Verengerung statthaben, und
in der That ist sie bei einigen der eingedrückten Schädel vorhanden.
Man mufs sich nur nicht vorstellen, dafs die durch die Impression her-
vorgebrachte Verengerung eine allgemeine sei oder dals man die bei ein-
zelnen Schädeln erkennbare Kürze des Loches irgendwie auf Rechnung
Phys. Kl. 1876. 43