Full text: Die Mundarten Württembergs

  
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Hinsichtlich des Ablautes der starken Zeitwörter besteht 
im Grundsatz grosse Aehnlichkeit mit dem Verfahren der Schrift- 
sprache und des Schwäbischen. Auch im Fränkischen haben diese 
Zeitwörter 3 Stammlaute und auch hier bestehen 7 Klassen. 
Die Grundformen müssen hier lauten: 1. graif ich greife, 2. 
$lTios ich schliesse, 3. $w2m ich schwimme, 4. $iel ich stehle, 
5. les ich lese, 6. Zröx ich trage, 7. halt ich halte, dloas ich 
hlase, Ras oder kas (nach $ 88) ich heisse, ruaf ich rufe. Die 
übrigen Stammlaute ergeben sich aus der Liste in $ 69, nur 
sind die fränkischen Besonderheiten in der Aussprache der Selbst- 
laute vor r und vor Nasenlauten dabei zu beachten. 
Auch im Fränkischen bieten sich für die verg. Möglichkeits- 
form oft nur wenige Belege oder gar nur solche aus früherer Zeit. 
Der e-Laut dieser Form bei Kl. 4. 5, der im Mhd. ae war (mhd. sZaele 
ich würde stehlen, Zaese ich würde lesen), ist teils als @, teils als ea, € 
bezeugt, er wechselt also nach Gegenden (les und leas). Dabei scheint 
€ auch an Boden zu verlieren. — Von den Besonderheiten einzelner 
starker Zeitwörter seien folgende genannt. Bei „bleiben“ (Kl. 1) wird 
teilweise das hintere d unterdrückt, so Dlaist du bleibst, blaö bleibe 
(Befehlsform). — Das vielgebrauchte „werden“ erleidet ebenso starke 
Umgestaltungen wie im Schwäbischen (s. $ 70). Insbesondere wird 
der Zahnlaut gerne zur Endung gerechnet und in Bildungen, denen 
kein Endungs-? zukommt, beseitigt, so wer, wor ich werde, werz, wort 
er wird. — Bei „kommen“, das ehemals nach Kl. 4 ging und seit ahd. 
Zeit Besonderheiten hat, werden diese noch vermehrt. Statt o wird 
vielfach # gebraucht und die 2. 3. Person der gegenw. Wirklichkeitsform 
lautet dieses « im N. teilweise in &, © um. So heisst es khümt, khimt 
er kommt, oder mit Angleichung des m an das ? auch khünt, khint (an 
der Jagst bei Schöntal, Dörzbach und an der Tauber). — Die Abwei- 
chungen, welche „sitzen, liegen“ seit alters gegenüber den Ord- 
nungen ihrer Klasse 5 zeigen, sind von der fränkischen Mundart in 
weitergehendem Masse beseitigt als von der schwäbischen. Bei „sitzen“ 
wird e eingeführt, wo die völlig regelmässigen Zeitwörter wie „brechen, 
treffen“ solches haben, zugleich wird das z von der Dingform auf die 
Mittelform ausgedehnt, so dass diese heissen sez9, 9seza, oder wenigstens 
gsiza. Ebenso erscheint als Dingform l&ya liegen (mit & wie J&sa lesen). 
Bei „liegen“ hat der Wechsel zwischen Formen mit Bewahrung des ala 
(mhd. ch lige) und solchen mit Auswurf des olx und mit alter Dehnung 
84 
ggg 
on gu
	        
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