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Im SW. hat ein Grenzstück den Zwielaut als ai, di bewahrt, von
der schwäbischen Grenze bis Lauffen, Mainhardt. — Die £-Aussprache
gilt um den Jagstzufluss Seckach in Möckmühl, Siglingen, Mittelbronn,
Roigheim, Oberkessach und hinter der Tauber in Bernsfelden, Simm-
ringen, Waldmannshofen, Frauental. — Das erst im Mhd. auftretende
ei? (s.$ 28) kennt das Fränkische nur vereinzelt in gleicher Aussprache
wie ei! (hadeksa Eidechse).
Gleicherweise ist der mhd. Zwielaut ow im Grossteil des
Fränkischen vereinfacht zu & (ray Rauch, Z&b Laub), vor Na-
senlaut zu @ (bäm Baum, träm Traum). Ebenso wurde öw zu
&, & oder (mit wiederholtem Umlaut) zu € bzw. 2, so $trdwa
(mhd. ströuwen) streuen, frawo (mhd. fröuwen) freuen, räyle
Räuchlein, Zzrdäma oder tr&ma träumen. Auch hier gibt es Kür-
zung zu a, aber auch zu e, e, so laf laufen, khaf, khef
kaufen, Aheft kauft.
Nur ein schmaler Südstreifen bis Pforzheim, Brackenheim, Gross-
bottwar spricht Zwielaut az, ai.
Dagegen sind die „unechten“ Zwielaute, mhd. ie, wo,
üe im Grossteil der Mundart als Zwielaut ia, «a bewahrt und
nur im kleineren NW.-Teil zu 2, % vereinfacht. So heisst es
im Grossteil druod(@)r (mhd. Druoder) Bruder, guot (mhd. gwot)
gut, 3ual (mhd. schuole) Schule, driod(a)r Brüder, &al(a)r
Schüler.
Die Zwielautaussprache gilt von S. und O. her bis Knittlingen, Kl.-
Gartach, Böckingen, Weinsberg, Langenbeutingen, Ernsbach, Forchten-
berg. — Die rundenden Orte sprechen mhd. üe als ä, üs (brüdr, brüs-
d(e)r Brüder). — Bei Kürzung erscheint sehr enges 0, e bzw. bei Run-
dung 6 oder ein sehr weites u, i bzw. ü, so fis, fes, fös Füsse (gegen-
über fwas Fuss).
Der mhd. Zwielaut öw, der in nhd. Feuer, Leute vorliegt
(s. $ 25), ist im Fränkischen im allgemeinen unterschiedslos
mit dem altlangen ö-Laut zusammengefallen, so dass es fai/a)r,
lait heisst wie hais(e)r Häuser. Daher zaiy Zeug, Zaiffa)l
Teufel, altertümlich auch zaöy? er zieht (s. $ 122), vor Nasen-
laut genäselt frönd Freund, n6 neun.
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