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wir werden die Ehre haben, die erſten Kanonenſchüſſe mit den Franzoſen
auszutauſchen“.
Man nahm Plas um die Tafel, die fich bald mit Flaſchen bede>te, deren
überperlender Schaum ihr reſpektables Alter verriet. Zahlreiche Doaſte
wurden mit Begeiſterung gehalten. Niemand in unſerem tapferen Heere
wurde vergeſſen. Das heilige Erbe, das der große Friedrich ſeinem Lande
hinterlaſſen hatte, erhielt einen großen Anteil in den Gelübden, die duch
die Glut des Patriotismus für den Erfolg und den Ruhm feiner Waffen
eingegeben waren.
Die Unterhaltung war lebhafter, angefeuerter als gewöhnlich, und man
las auf jedem Geſicht ein Gefühl von Glü>, eingegeben durch die Gewißheit,
daß man endlich teilnehmen werde an dieſem großen Drama, das fih vor
den Augen der Welt aufrollte. Die beiden zauberhaften Worte: Ruhm
und Vaterland entflammten alle Herzen, fanden fih auf allen Lippen
wieder.
Der Prinz war ſehr fröhlich, ſeine gute Laune offenbarte fich durch einige |
Geiftesfunfen, die der Feinheit feines Geiftes entfchlüpften. Von Zeit zu
Zeit näherte er ſich dem Piano und drüdte einige melodieuſe Akkorde darauf
aus. Ich war an ſeiner Seite; er ſagte zu wiederholten Malen zu mir:
„Lieber Noſtiz! Wie glü>lich ih in dieſem Augenbli> bin ! Endlich lichtet
unſer Schiff die Anker, der Wind weht friſch, die Segel fchwellen, — glauben
Sie mir, e8 wird in den Hafen zurüdtehren, ein wenig sitgerichtet vielleicht,
aber triumphierend.“ — In dieſem Augenbli>e {lug die Shloßuhr Mitter-
nacht. Mit dem zwölften Schlag geſchah eine ſonderbare Veränderung mit
der Perſon des Prinzen. Sein {önes Geſicht erbleichte ſeltſam, ſeine über
die Taſten des Klavieres gleitenden Finger wurden fteif, wie geframpft;
er fährt mit der Hand über die Augen, wendet \i< zu mir, der dieſem
Zwiſchenfall mit Befremden zuſah, und, mit einer raſchen Bewegung eine
Kerze ergreifend, ſtürzt er auf die Tür zu und verſchwindet. Die Gäſte, mit
einer Unterhaltung beſchäftigt, an der jeder teilnahm, bemerften dieſes
plößliche Verſchwinden nicht. Ich aber, der einen Augenbli> vorher mit dem
Prinzen geſprochen hatte, ich ſuchte mir vergebens zu erklären, was vor
meinen Augen geſchehen war. Dieſes Geheimnis mußte aufgeklärt werden.
Eilends den Schritten des Prinzen folgend, ftürgte ich mich auf die Tür zu,
durch die er verfchwunden war. Sie führte auf einen langen Korridor, der
als Ausgang nur eine Seitentür hatte, die in den Schloßhof hinausging.
Da ſah i den Prinzen, der, die fla>ernde Kerze in der Hand haltend, mit
ru>weiſen Schritten, einer in einen Schleier von auffallender Weiße
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