Full text: Die weiße Frau

19): „Es war eine Witwe reich und jung, 
und Hatt zur ſelben Zeit ihre Wohnung 
‘iner Auf Plaßenburg den werthen Hauß, 
burg Sie war geil, frech überaus, 
auf Solch Urſach fie reist und trieb, 
war Daß ſie entzündet war in Lieb 
egen Gegen einen jungen Held, 
den Den hat ihr Herk fich ausermwehlt 
ried- Albrecht von Nürnberg, ein Burggraff, 
tefer Den liebt fie lachend und im Schlaf... 
Bege Sie dacht: die Kindlein, die ſie hätt 
Frau Werden gewiß die vier Augen ſeyn, 
nen Die mich berauben des Buhlen mein, 
dieſe Und wurd das Weib ſogar bethört 
die Daß fie ihre eigene Kinder ermördt 
lich Und jämmerlich ihr's Lebens beraubt, 
igen Daß ſie es mit Nadeln in ihr Haupt 
ente Stach in ihre Hirenſchall, 
habe Die weich und zart war überall, 
ſtet. Wodurch ſie ihre Boßheit wolt 
ahre Verbergen, daß niemand merden folt 
nlich Dieweil ſie röhrten gar kein Blut, 
dem Solt dan gedenden in ſeinem Muth, 
ächſt Der gewöhnlich Todt hätt ihrem Leben 
ſen, Natürlich ſeinen Reſten gegeben 
und E EEE ECI e an 
arer 
Darum thut wahrlich nicht Unrecht, 
eren Wer fie die deusfch Medea fchmähr, 
und Weil ſie mit fo mördrifeher That 
er Sich an ihren Kindern vergeſſen hat.“ 
¿[bſt Auch Löer berichtet, daß die beiden Leichname no< unverweſt im Sarg 
zu ſehen ſeien: Ein Beweis für die Unſchuld der Kinder, die von Gott mit 
tellt der ſonſt nur Heiligen gewährten Huld des Wunders der Unverweslichkeit 
chen ausgezeichnet feien, 
nnt Wenn auch die beiden genannten Gewährsmänner den Namen der 
Kindermörderin nicht nennen, fo haben fie offenbar an Graf Ottos Frau 
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