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davon, um die eines ſpukenden Geiſtes; erſt durch ihre Verbindung entſtand
die geſ<i<tli<e Sage von der Weißen Frau. Ausgangspunkt für die
Bildung der geſchichtlichen Sage find alſo Denkmale: Die Leichname der
heiligen unſchuldigen Kinder bezw. die für Kinder gehaltenen Genien auf
dem Grabmale und der angeblihe Grabſtein Albre<ts im Kloſter
Himmelsfron und das Grabdenkmal Kunigundens im weißen Gewande
der Ziftergienferinnen, das fich im Gründlacher Kloſter Himmelsthron befand.
Neben dem ätiologiſchen d. h. dem urſächlichen Zuſammenhang iſ für
die ganze Sage der mythologiſche von größter Bedeutung.
b) Die Verwurzelung der Sage mit dem Mythos und Volks;
glauben.
Die der Sage innewohnenden Vorſtellungen ſind uralt. Sie laſſen fich
in ihren urſprünglichen Zügen ohne Zwang auf Einwirkungen der Natur
zurüdführen. Die menfchliche Phantaſie, die ſittlihe Überzeugung, der
dichtende Geift waren die Mächte, die den Vorſtellungen eine beſtimmte
Geſtaltung gegeben haben.
Der weiße Nebel, der am BVergabhang über der Wieſe, am Gehölz, am
Waſſer lagert, oder in ſonderbaren, bizarren, fich oft verändernden Ges
ſtaltungen bewegt, mag im primitiven Menſchen zunächſt die Anſchauung
hervorgerufen haben, hier wirkten ſich luftige Geſtalten, perſönliche Kräfte
au8,°°) und zwar fah man in ihnen Weiber, weiße Frauen. In der Gegend
von Lauban ſagte man, wenn im Gebirge die weißen Nebel aus dem Walde
aufſtiegen, z. B.: „Die Bergweibel ſchießen aus dem Bufch.”5%) Kinder
bemerkten beim Hüten der Kühe an der oberen Spree einen Nebel am Wald-
rande. Sie gingen darauf zu und erbli>ten Buſch weibel.57) Das Mittags-
geſpenſt (Pſchipolniga) erſcheint in der Lauſiß als weibliches, großgewach-
ſenes, weißgekleidetes Weſen.5) „Um Mitternacht zur Zeit des Voll-
mondes, wenn aus den Wieſen, welche der Haarthteich nest, die dichten
weißen Nebel aufwallen, und bläuliche Irrwiſche in zahlloſer Menge
am Boden hüpfen, erſcheint hier ein wunderſchönes Weſen, vom Volk nur
„die weiße Frau“ genannt. Sie if in ein langes Linnengewand gehüllt,
das ein Gürtel um die Hüfte zuſammenhält.) Eine oberlaufisifche Sage
läßt die weiß verſchleierte Jungfrau, die vom Jüngling nicht erlöſt wurde,
in Nébelduft zerfließen.) Faf alle Sagenſammlungen deutſcher Land-
ſchaften erzählen von ſolchen weißen Frauen oder Jungfrauen, die am
Berge oder am Ouell ſien und auf ihre Erlöſung harren. Nirgends aber
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