er erwachſen. Wie die Walküren reiten au< die Fylgjen, die Folgeweſen,
as nach igländiſchen Erzählungen als „weiſe Frauen“ durch die Luft und
el. wiſſen die Familien und Sippen, mit denen ſie engſten Zuſammenhalt wahren,
<< gewaltig zu fördern.7® Sie gelten, wie die weißen Frauen, als Plage- und
Schußgeifter zugleich. Auch dieſe Fylgjen lebten in der Vorſtellung des
29, Volkes als Frauen, die die Zukunft erkennen laſſen, ſie wohnten nach dem
u, Glauben der heidniſchen Germanen im Menſchen, gleichſam als ein ¿weites
rn Ich im Körper, den ſie allerdings auch wieder verlaſſen können. Die Fylgja
er begleitet den Körper, in dem ſie wohnt, und wird oft zum Schutzgeiſt dieſes
bei Menſchen. Dieſes zweite Ich de>t ſich aber nicht mit unſerem Seelenbegriff:
us denn die Seele iſt unkörperlich, tranſzendental, die Fylgja aber förperlich,
at, ſie ſpricht und handelt. Verläßt fie den Menſchen bei ſeinem Tode, fo geht
Nez ſie auf Überlebende über und erſcheint in dieſem Falle als Geſchlechts-
n, Sylgia (aettarfylgja, kynfylgja).
irg Wie die Fylgjen, find auch die altnordiſchen Schi>ſalsgöttinnen, die
117 Nornen, von dem nordiſchen Menſchen als Unheilſenderinnen und Tod:
en, bringerinnen verehrt oder vielmehr gefürchtet worden. Sie künden den
sn, Tod an und erregen ſchon dadur< Grauen. Infolgedeſſen fällt die Norne
ich — als gemeinſame Bezeichnung für dieſes Weſen begegnet althochdeutſch
ige wurt, angelfächftfeh mwyrd, altnordifch urde — Geſchi>, Tod — mit der
fen eigentlichen Todesgöttin, der Hel, zuſammen.
gt- Es ſoll nun keineswegs behauptet werden, daß die mythiſchen und
uf religiöſen Vorſtellungen der alten Germanen die Grundlage für den Glau-
nit ben an die Weiße Frau darſtellten oder gar bis in die Gegenwart fort-
It. wirkten. Nein umgekehrt: Der Volksglaube iſ der Untergrund für die
der Mythologie und Religion geweſen, der Volksglaube hat fich über Die dahin,
nd gegangene germaniſche Religion hinweg, troß des Chriſtentums, auch bis
rg: zur Gegenwart in vielerlei Wandlungen gehalten.
ten Auch bei Holda und Berchta?®) ergeben fich Parallelen zur Weißen
fe, Frau. So zeigt ſi< im Glauben des Volkes Frau Holle als weiße Frau,
fen zumal an oder bei Teichen, aus denen ſie ja die neugeborenen Kinder :
ten i bringt; z. B. aus dem Holle-Teich®) auf dem Meißner, dem Holloch bei
Kranichfeld (Thür.)*Y oder dem Ste>brunnen in Dresden. Sie ſpielt die-
als ſelbe Doppelrolle wie die ſonſtigen weißen Frauen: ſie behütet, bringt und
tde beſchenkt die Kinder, ſchre>t und raubt fie jedoch auch.32)
eiſt Schon der Juriſt Chriſtian Ulrih Grupen, Observationes rerum et
der antiquitatum Germanicarum et Romanarum oder Anmerkungen aus den
ven teutſchen und römiſchen Rechten und Alterthümern (Halle 1763) S. 184
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