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ſtelle vertretender Fee und Gabenſpenderin wundervoll zu vereinigen. In
der „Entführung“ geſtaltet er die Sage, wie ſie von der Weißen Frau auf
dem Lauenſtein, der einſt den Orlamündern gehörigen thüringiſch-fränkiſchen
Grenzfeſte, erzählt wird, und wie fie fich — offenbar in Anlehnung an Mu-
aus — in den „Sagen und Sängen vom Lauenſtein und Loquibthal“ von
Ehrhardt Mesmer (München 1921 /2) Seite 19 in Blankverſen findet,
novelliſtiſ< aus. Ihr Inhalt if kurz folgender:
Im Dreißigjährigen Kriege beziehen wallenfteinifhe Truppen den
Lauenſtein. Ein junger Offizier, der „fchöne Sri“ genannt, verlieht fich
in des Junkers fhönes Töchterlein, für dag nach dem Willen der Mutter
kein anderer Herr als einer der Reußen im Vogtlande edel genug erſcheint.
Das ängſtlich behütete Fräulein gelobt dem Dffister Treue und erklärt fich,
als der Tag des Abſchiedes der Wallenfteiner naht, mit der Entführung
durch ſeinen Geliebten einverſtanden. Sie will ſich als Nonne verkleiden,
die fich als weißes Geſpenſt alle ſieben Jahre im Schloſſe ſehen läßt und die
Bewohner in Schreden feßt. Zur feſtgeſeßten nächtlichen Stunde des Aller;
feelensTages finder fich der Liebhaber an der Pforte ein, nimmt die geliebte
Nonnengeftalt in feine Yeme, jagt mit ihr im Wagen davon und ſtürzt
mit dem Wagen in den Abgrund hinunter. Am Morgen finden ihn die
Bauern und pflegen ihn, aber ſein Liebchen if verſ<wunden. Auf dem
Krankenbett tritt ihm die geſpenſtiſche Nonne als ſcheußliches Gerippe
entgegen, er wird mit Entſeßen gewahr, daß er fich vergriffen hat. Erſt ein
alter Wachtmeiſter-Lieutnant, der jeden Tag einen Freiſhuß hat, befreit
ihn von dem ihn jede Nacht peinigenden Geiſte. Er zieht, geſund geworden,
zum Lauenſtein, findet die Geliebte, die nach der Weißen Frau an der
Pforte erſchienen war und ihren Liebhaber nicht vorgefunden hatte. Die
gefirenge Muster willigt fchließlich in die Heirat.
An Muſäus „Entführung“ lehnt ſi deutlich Theodor Körner in ſeiner
Ballade: „Wallhaide“ (vertont von Loewe) an. Denn wie bei Muſäus
erſcheint ſtatt Wallhaide, die in der Aufmachung der gefürchteten Weißen
Frau mit dem Geliebten fliehen will, die eigentliche Weiße Frau; fie findet
in den Armen des liebenden Ritters Erlöſung, aber zieht ihren Retter bei
Tagesanbruch mit in die Tiefe des Grabes. Durch Mufäus wurde 1795
auch der Engländer Matthew Gregory Lewis zu ſeinem Schauer-Roman
„Ambrosio, or the Monk“ (in deutſcher Überſezung von Friedrich Oertel,
1797) angeregt.
Walter Scott ließ ebenfalls in ſeinem Drama „The Castle Spectre“
(1797) Eveline als fpufende, mit Blur befledte „Weiße Fran” auf der
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