90 Strassenbahnmotor der Maschinenfabrik Oerlikon für 1 m Spurweite.
Da der Anker Reihenschaltung hat, ist nach (25)
0.
e=2 N 94 60 10
oder, wenn N in Einheiten von 10° angegeben wird,
L
NO :
e = 18,88 N 0°
geben. Die
Für u=450 ist in Tafel VI die Charakteristik bei Leerlauf angex
obere Kurve gilt für die Maschine als Motor, die untere als Generator. Die beiden
Kurven sind nicht identisch, weil selbst bei Leerlauf gewisse Verluste auftreten. Wir
können jedoch die obere Kurve, ohne einen wesentlichen Fehler zu begehen, als
statische Charakteristik ansehen und daraus die Feldcharakteristik aus der Beziehung
e= N» En 450
e=14HN
ableiten. In Fig. 34, Seite 94, ist ON die auf diese Weise berechnete Charakteristik,
wobei die Feldstärke als Funktion des Stromes dargestellt ist.
Die Erhöhung der Geschwindigkeit wird in diesem Motor durch Schwächen
des Feldes erreicht. Zu diesem Zwecke wird durch die Kurbel des »Kontrolers« am
Führerstand ein Schalter bethätigt, der einen grösseren oder kleineren Widerstand zur
Feldwickelung parallel schaltet und so einen kleineren oder grösseren Theil des
Stromes den Erregerwindungen entzieht. Bei normaler Fahrt ist dieser Widerstand
nicht eingeschaltet; es geht also der volle Strom durch die Feldwickelung. Bei
schneller Fahrt ist der Nebenschlusswiderstand eingeschaltet, und es ist ohne Weiteres
klar, dass durch Variation dieses Widerstandes (was durch die Hantirung an der
Kurbel des »Kontrolers« bewirkt wird) die Fahrgeschwindigkeit in gewissen Grenzen
beliebig regulirt werden kann. Will man jedoch noch langsamer fahren, als der vollen
Felderregung entspricht, so muss man Widerstand vorschalten.
Für unsere Untersuchung haben die Zwischenstufen zwischen normaler Fahrt
und grösster Geschwindigkeit kein Interesse, denn es ist selbstverständlich, dass man
durch genügend viele Kontakte im Schalter des Nebenschlusswiderstandes jede
Zwischenstufe erhalten kann. Dagegen ist es wichtig, die obere Grenze der
Geschwindigkeit festzustellen. Diese Grenze hängt von dem Verhältniss des Wider-
standes des Feldes zum geringsten noch einstellbaren Widerstand des Nebenschlusses
ab. Wir wollen annehmen, dass dieses Verhältniss 2:1 sei; d. h. dass der kleinste
Widerstand des Nebenschlusses die Hälfte des Widerstandes der Feldwickelung beträgt.
Dann wird bei der entsprechenden Stellung des Schalters auf »schnellste Fahrt« '/
3
des Stromes durch die Feldwickelung und 2/, durch den Nebenschlusswiderstand