48 Kwt Gleichstromdynamo.
hat den Vortheil guter Raumausnützung, aber den Nachtheil vieler Löthstellen. Würde
runder Draht für die ganze Wickelung verwendet, so hätte jede Windung nur eine
Löthstelle, die zweckmässig im Kommutator anzuordnen wäre, In der vorliegenden
Anordnung hat jedoch jede Windung noch vier Löthstellen mehr. Dafür ist aber der
Querschnitt der wirksamen Leiter grösser, als bei einer Drahtwickelung der Fall wäre.
Die Pole und Magnetkerne sind behufs Verminderung der Wirkung der Querwindungen
mit Schlitzen versehen. Wie weiter unten ersichtlich, ist die Erregung für Luft und
Anker 10266, jene der Querwindungen 4280, während die mittlere Induktion im
Feldsystem 13400 ist. Würden nun die Querwindungen voll zur Geltung kommen,
so würde in einem Drittel des Magnetkernes die Induktion auf
10.266 + 4280
10,866 x 13400 = 19 000
gesteigert werden. Ebenso würde in dem anderen Drittel die Induktion auf
10 266 — 4280
10.966 x 13 400 = 780
vermindert werden. Die gesammte Pfadlänge im Feldsystem ist im Mittel 118 cm,
wovon rund 38 cm auf die geschlitzten Theile kommen. Ob Schlitze. dieser Art die
Quermagnetisirung des Feldes vermindern, ist eine strittige Frage. Es wird sich des-
halb verlohnen, an diesem Beispiel die Wirkung der Schlitze zu studiren. Nehmen
wir zunächst an, dass trotz der Schlitze die Quermagnetisirung vollständig eintritt.
Dazu würde an der äussersten Faser, wo die Induktion den höchsten Werth von
19000 erreicht, eine Quermagnetisirung von 4400 Amperewindungen nöthig sein.
Die Feldwickelung leistet (wie weiter unten ersichtlich) zur Ueberwindung des Feld-
widerstandes 870 Amperewindungen. Es bleiben also durch den Anker zu liefern
4400 —- 870 = 3530.
Thatsächlich liefert der Anker 4280, welche jedoch der obigen Voraussetzung gemäss
(dass die Quermagnetisirung vollständig eintritt) für Luft und Anker vollständig auf-
gebraucht werden. Damit die Quermagnetisirung vollständig eintritt, sind nach
Obigem
3530 + 4280 = 7810
Amperewindungen nöthig. "Thatsächlich werden aber nur 4280 erzeugt. Die Quer-
magnetisirung kann also nicht vollständig eintreten. Bis zu welchem Grade sie ein-
tritt, kann leicht durch versuchsweise Rechnung bestimmt werden. Es ist nicht
nöthig, diese Rechnung im Einzelnen durchzuführen. Das Ergebniss ist, dass, wenn
wir annehmen, dass 3000 Amperewindungen zur Quermagnetisirung von Luft und
Anker aufgebraucht werden, die übrigen 1280 Amperewindungen gerade hinreichen,
um die entsprechende Quermagnetisirung des Feldeisens zu bewirken. Es ist mithin
klar, dass die Schlitze eine erhebliche Wirkung haben, und zwar wird die Wirkung
um so grösser sein, je länger die Schlitze sind und je grösser die Sättigung des Feld-
eisens ist.