10 I. Magnetische Beziehungen.
Beispiel I.
Es soll angenommen werden, unser Ring hätte an einer Stelle
eine Unterbrechung, wie sie die Figur 3 zeigt, von solchen Dimen-
sionen, dafs die mittlere Länge des Weges der Kraftlinien durch
die kom c=0,8 cm wäre.
Aufgabe -ist wieder, die Magneti-
sirungskurve des ganzen magnetischen
Stromkreises zu berechnen. Der Leiter
besteht jetzt aus Eisen + Luft, die Kraft-
linien passiren erst die Luft und gehen
dann durch das Eisen zu ihrem Aus-
gangspunkt zurück, es ist also eine Hinter-
einanderschaltung der verschiedenen
‚Körper Eisen und Luft.
‚Es ist wohl sofort klar, dafs man
sich die Magnetisirungskurve in zwei
Kurven zerlegt, nämlich 1. die Kurve des Eisens und 2. die Kurve
des Luftraumes. Man berechnet und konstruirt jede und erhält
durch Addition der zu gleichen Ordinaten gehörigen Absecissen-
werthe die Summenkurve. Im Folgenden sei dies ausgeführt.
Als Material nehmen wir Gulseisen an; dann ist zwar gegen-
über dem. vorigen Beispiel durch das Wehlen eines Stückes von
0,8 cm der magnetische Widerstand des Gulseisens um etwas ge-
ringer geworden, da der Weg. der Kraftlinien im Gufs jetzt kürzer
ist; thatsächlich aber ist diese Änderung so geringfügig, dals wir,
Es einen praktischen Fehler zu begehen, die soeben konstruierte
Kurve des gulseisernen Ringes (Kurve IV) als richtig auch für
diesen Fall annehmen können.
‘Es ‚bleibt hiernach nur noch die Kurve für das Luftstück.
Oben war gesagt, dafs eine Kurve, welche die magnetischen Ver-
hältnisse im Luftraum veranschaulicht, stets eine Gerade sei; man
kann dieselbe also nach Berechnung nur eines Punktes mit Hilfe
des Anfangspunktes !des Koördinatensystems konstruiren. Es
ist- nun
Fig. 3.
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q
Berechnen wir z. B. für 15 - 10° Kraftlinien die hierfür nöthigen
Ampere-Windungen, so wird ’