Construction des Gramme’schen Ringes.
dueirend wirkenden Magnet rotiren zu lassen und dadurch
einen ununterbrochenen Strom von derselben Richtung zu
erzeugen. Erst später adoptirte er die Einrichtung Paci-
nottö’s und liess den Ring zwischen den Polen eines festen
Magnets oder Elektromagnets rotiren. In constructiver
Beziehung änderte er den Ring des Paeinotti unter Bei-
behaltung der Art und Weise, ‘wie die Drahtspulen aufge-
wunden und unter einander und mit der Ableitungsstelle ver-
bunden sind, dahin ab, dass er diesen letztern, von Pacinotti
mit Unrecht Commutator genannten Theil in den die Mitte
des Ringes einnehmenden Luftraum verlegte und damit den
ganzen rotirenden Theil (Ring und Ableitung) zu einem
compaeten und fest geschlossenen Ganzen vereinigte, was
bei der sehr grossen Rotationsgeschwindigkeit, welche diese
Theile annehmen müssen, behufs Vergrösserung der Stabi-
lität und für die dauerhafte Erhaltung der Maschine von
nicht zu unterschätzender Bedeutung ist.
Da wir bereits in $. 10 das Prineip und die Wirkungs-
weise des Gramme’schen Ringes in seiner Disposition als
magnet-elektrische Armatur in der Hauptsache näher erläutert
haben, so können wir sofort in das Detail der Construction
des Gramme’schen Ringes eintreten.
Wir haben schon gesagt, dass die Umwickelung des
Ringes aus weichem Eisen aus einzelnen dicht aneinander
gerückten Rollen eines isolirten Kupferdrahtes besteht,
welcher unmittelbar auf den eisernen Kern aufgewickelt
wird. Die benachbarten Enden zweier aneinander stossender
Drahtrollen werden zusammengelöthet, so dass die sämmt-
lichen Windungen einen einzigen ununterbrochenen Draht,
eine Leitung ohne Ende bilden, welche in eine bestimmte
Anzahl gleicher Theile getheilt wird. Die Anzahl solcher
einzelnen Spulen, welche aus 300 und mehr Umwindungen
bestehen, ist je nach der Grösse und dem Zwecke der
Maschine sehr verschieden; während die kleinen Hand-