158 Die elektrischen Maschinen mit Collectoren.
durch Influenz sich bildenden Magnetpole auf die Draht-
spirale, insofern dieselben offenbar‘ nicht in der Mitte der
Eisenmasse, sondern aus dieser Mitte heraus- und den
äusseren festen Polen. näher gerückt, ja vielleicht dem
äusseren Umfange der Ringmasse sehr nahe liegen.
Dadurch kommt es, dass bei der Ringform des Inductors
und der Art seiner Drahtbewicklung nur der kleinere Theil
der Windungen einer Spule, welcher jedesmal zwischen einem
äussern Pole und dem Ringkerne liegt, der Induction aus-
gesetzt ist, der übrige Theil des Drahtes aber fast ganz ohne
Wirkung bleibt.
Die Erwärmung der Maschine rührt aus verschiedenen
Ursachen her. Zunächst erzeugt jeder Strom, der durch
einen Leiter fliesst, dadurch, dass er den molekularen Wider-
stand der leitenden Substanz überwinden muss, in dem Leiter
eine Erwärmung, indem sich ein Theil derjenigen Molekül-
bewegung, welche den Strom bildet, in diejenige Form der
Molekülbewegung umsetzt, welche wir Wärme nennen. Es
ist bekannt, dass dünne Platin- und Eisendrähte, welche. in
den Schliessungsdraht eines starken Stromes eingeschaltet
werden, sich bis zum Weissglühen erhitzen, und der die
höchste Hitze liefernde Volta’sche Flammenbogen, welcher
unter der Einwirkung einer sehr kräftigen galvanischen
Batterie zwischen zwei Kohlenspitzen entsteht, wird ebenfalls
nur durch den molekularen Widerstand erzeugt, welchen die
schlecht leitende Luft dem Durchgange des Stromes ent-
gegensetzt. In der Gramme’schen Maschine müssen daher,
wie in jedem Schliessungsdrahte, die sämmtlichen Drähte,
durch welche der Strom fliesst, um so stärker sich erwärmen,
je stärker der durch die Rotation des Ringes erzeugte Strom
ist. Diese Temperatur-Erhöhung wird jedoch in dem Gramme’-
schen Ringe noch dadurch gesteigert, dass in einem grossen
Theile der Drähte gar kein Strom erzeugt wird und die den
magnetischen Indifferenzstellen nahe liegenden Spulen nur