160 Die elektrischen Maschinen mit Collectoren.
schwindet, sondern zu seinem Verschwinden und seinem
Umsetzen in die entgegengesetzte Polarität einer gewissen
Zeit bedarf, dadurch zu beseitigen, dass er den Eisenkern
des Ringes nicht massiv macht, sondern ihn aus einzelnen
gut ausgeglühten Eisendrähten zusammensetzt (Fig. 60); es
wird dadurch die Trägheit des Magnetismus allerdings ver-
kleinert, aber nicht ganz aufgehoben.
Rechnet man zu diesen Ursachen der Erwärmung noch
die Umsetzung derjenigen Ströme in Wärme hinzu, welche
in metallischen Leitern überall da entstehen, wo: diese sich
in einem magnetischen Felde bewegen (Foucault’sche Ströme;
Erhitzung einer Kupferplatte, welche im magnetischen Felde
rotirt u. s. w.), so ist leicht begreiflich, dass bei den grossen
Maschinen, welche viele Drahtwindungen enthalten und deren
Elektromagnete unter der Einwirkung des dynamo-elek-
trischen Princips eine sehr bedeutende Kraft erlangen, in
Folge der sehr grossen Umdrehungsgeschwindigkeit des
Ringes sich die Spuldrähte bis zum Glühen und zum Ver-
kohlen der isolirenden Umhüllung und der Zwischenschichten
erhitzen können.
In dieser Temperatur-Erhöhung liegt bei allen magnet-
und dynamo-elektrischen Maschinen die Grenze für die
Dimensionen, welche man denselben geben kann. Bestände
diese Schranke nicht, könnte man alle mechanische Arbeit,
welche zum Umtriebe der Rotationsachse von aussen in die
Maschine hineingebracht wird, ausschliesslich in Magnetismus
und in Elektrieität umsetzen, so könnte man diese Classe
von Maschinen in den grössten Dimensionen ausführen und
würde dann in denselben eine unerschöpfliche Quelle von
Magnetismus und elektrischer Strömung in einer Stärke be-
sitzen, von welcher wir gegenwärtig nur eine sehr beschränkte
Ahnung haben.
Die Erkenntniss dieser Mängel, welche der Gramme’schen
Maschine, aber mehr oder weniger auch den übrigen magnet-