Maschine für Rein-Metallgewinnung von Siemens & Halske. 197
An die Lichtmaschine älterer Construction (Fig. 99)
schliesst sich in ihrem Aussehen die
44. Dynamo-elektrische Maschine für Rein-Metallgewinnung
von Siemens & Halske an, Fig. 100; sie verkörpert dasselbe
Prineip wie jene; nur die Zahl, Stärke und Herstellungsweise
der Umwindungen ist eine ganz andere. Aus früheren Be-
merkungen folgt, dass bei ihr verhältnissmässig nur wenige,
aber sehr dicke Umwindungen vorhanden sein müssen. Diese
sind daher aus dicken viereckigen Kupferbarren hergestellt;
der Leitungsquerschnitt einer jeden Umwindung der Elektro-
magnete beträgt z. B. 13qcm. Die Schenkel derselben
tragen bei einer Umwindungslage nur 7 Umwindungen;
auch der Oylinder ist nur mit einer Leitungslage bedeckt,
wobei die Ueberkreuzungen an den Stirnflächen durch eigen-
thümlich geformte Kupferstücke von entsprechend grossem
Querschnitte hergestellt sind. Die Verbindungen mit den
Sectoren des Stromsammlers sind durch starke kupferne
Winkel bewerkstelligt. Die Isolationen zwischen den einzel-
nen Umwindungen sind aus unverbrennlichem Asbest her-
gestellt. Daher kann die Leistungsfähigkeit der Maschine
so hoch gesteigert werden, dass sogar die so dicken Leitungs-
theile ohne Gefahr für die Maschine sehr heiss werden
dürfen. Drei dieser Maschinen befinden sich bereits in dem
Königlichen Hüttenwerk zu Oker i. H. in unausgesetztem
Betrieb; eine jede liefert täglich 5—6 Centner Kupfer bei
Verbrauch von 8—10 Pferdekräften.
Siemens & Halske liefern auch kleinere Maschinen dieser
Art, welche für die Bedürfnisse der Galvanoplastik bestimmt
sind und diesen entsprechend verschiedene Schaltung und
Wickelung erhalten.
Vielfache Erwähnung findet in der neuesten Zeit die
45. Lichtmaschine von Weston (H. 6. Möhring in Frank-
furt a. M.), welche, wenn sie auch anderen Maschinen in
einzelnen Theilen ähneln mag, dennoch als ein durchaus