30 Physikalische Vorbegriffe.
vorigen Strome entgegengesetzt gerichteten Entfernungs-
strome durchflossen, der bei weiterem Vorschieben des
Magnets an Stärke zunimmt und sein Maximum erreicht,
wenn N im Ringe steht.
Dass die Bewegung des Drahtringes über den feststehen-
den Magnetstab hinweg dasselbe Resultat ergibt, versteht
sich von selbst. Bewegt man den letztern gegen den Süd-
pol $ hin, so entsteht in ihm ein dem Magnet(Solenoid-)strom
entgegengesetzter Näherungsstrom, wie er in dem Ringe
durch einen Pfeil und unterhalb des Poles & durch den
Pfeil 1 bezeichnet ist. Geht der Ring über $ hinaus, etwa
is nach n, so nähert sich der Draht allen Solenoidströmen,
die zwischen n und N liegen, entfernt sich aber von den
wenigeren zwischen n» und S liegenden Solenoidströmen. Es
entsteht also in dem Ringe auf diesem Wege ein Inductions-
strom, der die Differenz ist zwischen dem Näherungsstrome
und dem kleinern, dem Solenoidstrome gleichgerichteten
Entfernungsstrome. Dieser Inductionsstrom hat daher noch
die Richtung des bisherigen Stromes 1, aber eine geringere
Intensität; wir können ihn daher mit dem etwas kleiner
gezeichneten Pfeile 2 versinnbilden. Bei weiterer Bewegung
des Drahtringes von » bis nahe an die Mitte m, die Indiffe-
renzstelle des Magnets $ N, nähert er sich noch immer einer
Zahl von Solenoidströmen, die grösser ist als die Zahl der-
jenigen, von welchen er sich entfernt; der Inductionsstrom
im Ringe ist daher immer noch überwiegend ein Näherungs-
strom von der bisherigen Richtung, nimmt aber an Intensität
beständig ab, je mehr mit der Annäherung des Ringes an
die Mitte m die Zahlen der Solenoidströme, denen er sich
nähert und von denen er sich entfernt, sich gleich kommen.
Ueber der Indifferenzstelle m selbst ist daher die Strom-
stärke im Ringe gleich Null, und bei weiterer Bewegung
desselben nach N hin tritt das Umgekehrte von obigem ein.
Bei der Bewegung von m bis’o ist die Zahl der rechts-