Full text: Die magnet- und dynamo-elektrischen Maschinen

  
  
  
  
Die Gefährlichkeit des elektrischen Lichtes. 571 
Beleuchtung in quantitativer Hinsicht beträgt sonach nur 
etwa '/ıo der Leistungsfähigkeit der elektrischen Bogenbeleuch- 
tung; dafür gestattet dieselbe aber eine weitaus vortheil- 
haftere Ausnutzung der erzeugten Lichtmenge. Es scheint 
somit ausser Frage zu sein, dass die Incandescenz-Beleuch- 
tung unter günstigen Bedingungen schon jetzt der Gas- 
beleuchtung erfolgreiche Concurrenz machen kann.“ 
Wenn die elektrische Beleuchtung kraft der vielen Vor- 
züge und grösseren Oekonomie, welche sie vor der Gas- 
beleuchtung voraus hat, der letzteren Abbruch thut, so ist 
begreiflich, dass auf gewisser Seite kein Umstand uner- 
örtert bleibt, welcher die weitere Verbreitung des elektrischen 
Lichtes hemmen könnte. So spricht man insbesondere von 
121. Der Gefährlichkeit des elektrischen Lichtes. Wenn 
einige Unglücksfälle vorgekommen sind, so ereigneten sich 
diese nur bei provisorischen Anlagen und Umänderungen 
der Leitung. Greifen wir z. B. den Unglücksfall heraus, 
welcher sich auf der Kaiserlich russischen Yacht „Livadia“ 
ereignete. Dieselbe wurde nach dem System Jablochkoff be- 
leuchtet. Eine Lampe im Heizraume sollte niedriger gehängt 
werden, und dem Heizer wurde aufgetragen, dieselbe einen 
Augenblick zu halten; unglücklicherweise fasste er die Lampe 
derart an, dass der Wechselstrom von der Jablochkoff’schen 
Kerze abgelenkt wurde und den Körper des Unglücklichen 
passirte, dessen Tod die Folge war. Natürlich wäre es ein 
Leichtes gewesen, diesen Unglücksfall zu vermeiden. So sind 
Uppenborn zwei Fälle bekannt, wo Personen durch den 
Strom einer Wechselstrom-Maschine so sehr gelähmt wurden, 
dass sie nicht einmal um Hülfe schreien, viel weniger aber 
sich von den Drähten losreissen konnten; in beiden Fällen 
wurde jedoch die Gefahr zeitig bemerkt und beseitigt. In der 
That erfordern die zerschmetternde Kraft und der furchtbare 
intermittirende Stoss des Wechselstromes die grösste Aufmerk- 
samkeit des Maschinisten und des die Lampen bedienenden 
  
       
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
   
    
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
	        
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